Öffi-Mitarbeiter müssen weiter auf korrekten Lohn warten

Bei 200 Mitarbeitern soll der Fehlbetrag mehr als 200 Euro ausmachen (Archivbild)
Noch immer kämpfen die Wiener Stadtwerke mit den Folgen einer Systemumstellung. Leidtragende sind die Mitarbeiter der Wiener Linien.

Der Blick auf den Gehaltszettel hat das Öffi-Personal in den letzten Monaten stets verärgert. Kaum ein Mitarbeiter der Wiener Linien, der nicht weniger ausbezahlt bekam, als ihm zustand.

Grund dafür ist, wie berichtet, die Umstellung der Lohnverrechnung auf SAP-Software bei den Stadtwerken. Das Schwierige dabei: Zusätzlich zum regulären Lohn gibt es bei vielen Bediensteten Zulagen, etwa für Überstunden, Nachtdienste oder Spezialaufgaben. Doch die werden vom SAP-System falsch berechnet. Auch Ende Mai sind nicht alle Probleme gelöst.

"Auch wenn leichte Entwarnung gegeben werden kann, stimmen 2000 Gehaltszettel noch immer nicht", sagt ein Mitarbeiter, der Einblick in die Lohnverrechnung hat. Bei vielen bewegen sich die Fehlbeträge im niedrigen Bereich. Allerdings soll bei 200 Mitarbeitern der Fehlbetrag mehr als 200 Euro ausmachen. Vor allem bei Zulagen für Feiertage oder bei Krankenständen soll das neue System versagen.

Leistung

"Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich schon viel gebessert", sagt Leopold Wurm, Betriebsrat bei den Wiener Linien. Allerdings: "Die Mitarbeiter erbringen täglich zu hundert Prozent ihre Leistung. Dann sollen sie auch so bezahlt werden." Einige bekamen ihren Gehaltszettel gar nicht erst zugeschickt. "Die Bezugsnachweise werden voraussichtlich Dienstag bzw. Mittwoch in den Dienststellen einlangen", heißt es dazu in einem internen Mail lapidar.

Die Führung der Stadtwerke versucht zu beruhigen: "Die Abweichungen haben nur noch ein bescheidenes Ausmaß", sagt ein Sprecher. Dazu sei die Projektleitung ausgetauscht worden: "Die neue arbeitet jetzt mit Hochdruck an der Lösung." Gabriele Domschitz, zuständige Vorstandsdirektorin, versprach im KURIER, dass die Probleme bis zum Sommer gelöst werden. "Schön. Der Sommerbeginn ist am 21. Juni", sagt ein entnervter Öffi-Mitarbeiter. Der Direktorin bleibt noch ein Monat.

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