Sommerspritzer am Praterstern, Wasservorhang am Karlsplatz: Neue Installationen kühlen Wien. Wo kann man sich mittlerweile überall erfrischen? Und: Wie nachhaltig sind die Maßnahmen? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was gibt es Neues auf dem Karlsplatz?
Heute, Freitag, startet eine neue Abkühlungsinstallation: Von 12 bis 16 Uhr wird es an der Adresse Karlsplatz 13 einen drei Meter hohen und vier Meter breiten Wasser-Vorhang geben. Er kann zwischen Sprühnebel und Regentropfen eingestellt werden. Noch nasser wird es am Karlsplatz übrigens kommendes Wochenende. Am 2. und 3. August findet das Sommerfest der Wiener Linien statt - mit Surf-Rodeo, Wasserbomben und Chill-Out Zonen.
Wo kann man durch Sommerspritzer laufen?
Mit einem Pilotprojekt auf dem Praterstern hat es begonnen.
Nun gibt es „Sommerspritzer“ (Hydranten-Sprühdusche aus 34 Düsen, Anm.) bereits an zwei weiteren Orten. Nämlich: am CopaBeach sowie auf der Donauinsel vor dem Lokal „Summerstation“ (rund 100 Meter nördlich der Brigittenauer Brücke). In Kürze sollen außerdem Sprühduschen im Resselpark beim Zugang zur U-Bahn-Passage, in der Nähe des Votivparks in der Straße des Achten Mai, am Präuscherplatz im 2. Bezirk und in der Arbeiterstrandbadstraße in der Donaustadt installiert werden.
Wo kann man sich außerdem noch erfrischen?
Zum einen stehen 1.000 Trinkbrunnen zur Verfügung.
(Wer nicht weiß, wo der nächste ist: Die Standorte sind im Online-Stadtplan abrufbar.)
Zum anderen gibt es neun Wasserspielplätze, etwa der Wasserturm Favoriten oder jener Spielplatz auf der Donauinsel.
In einigen Parks und Plätzen, etwa dem Max-Winter-Platz im Stuwerviertel oder dem Yella-Hertzka-Park in Aspern, gibt es zudem bereits permanent installierte Bodenfontänen oder Wasserspiele.
Wie viel kosten die neuen Wasser-Installationen?
Gesamtzahlen kann die Stadt Wien nicht nennen. Die Errichtung eines Sommerspritzers kommt auf 3.000 Euro.
Sind Maßnahmen wie Nebelduschen und Spritzschläuche eigentlich Wasser- oder Energieverschwendung?
„Keinesfalls“, sagt Manfred Tacker, Fachbereichsleiter der Abteilung „Nachhaltiges Ressourcenmanagement“ am FH-Campus Wien.
„Im Vergleich zu anderen Maßnahmen sind sie eine sehr umweltfreundliche Kühlungsmethode. Die schnell verdampfenden Tröpfchen kühlen die Umgebung. Durch den feinen Sprühnebel hält sich auch der Wasserverbrauch in Grenzen. Natürlich wäre aber die beste Kühlung aber, von vornherein nicht so viel in die Luft zu blasen.“
Helfen „Sommerspritzer“ und Wasservorhang, dauerhaft die Stadt zu kühlen?
„Nein. Punktuell sind sie zwar sehr effektiv“, sagt FH-Professor Manfred Tacker, „sie helfen aber nicht, die Stadt generell zu kühlen."
Tacker fährt fort: "Fassaden- und Dachbegrünung sind effizienter. Allgemein müssen die Kühlungsmaßnahmen aber in der Stadtplanung passieren. Straßen müssen so angelegt sein, dass es genug Durchzug gibt. Hitzeinseln – also zu große versiegelte Flächen – müssen vermieden werden.“
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