Nur eine DNA-Spur an Hadishs Körper

Nur eine DNA-Spur an Hadishs Körper
Spekulationen, wonach die Familie des Verdächtigen geholfen hat, haben sich nicht erhärtet

Das DNA-Gutachten im Fall der ermordeten Hadish liegt vor: Die Sachverständige Christa Nussbaumer analysierte sowohl die Proben aus der Wohnung als auch DNA-Spuren auf dem Körper der Siebenjährigen. Ergebnis: Am Körper sind nur DNA-Spuren des verdächtigen Robert K. (16) zu finden. „Damit ist klar, dass niemand aus der Familie bei der Tat oder beim Verschwindenlassen der Leiche geholfen hat, wie spekuliert wurde“, sagt Liane Hirschbrich, Rechtsanwältin des Burschen und seiner Familie.

Das Mädchen wurde am 11. Mai im Dittes-Hof in Wien-Döbling getötet. Seine Leiche wurde am nächsten Tag in einem Mistkübel der Wohnhausanlage entdeckt. Der mutmaßliche Täter: ein 16-jähriger Bursche, der im selben Haus lebte.

Nur eine DNA-Spur an Hadishs Körper

Spuren in der Dusche

Er soll das Mädchen in die Wohnung gelockt und in der Duschkabine mit einem Messer getötet haben. Auch die Spuren aus dieser Duschkabine bringen keine Überraschungen. Denn auch hier wurden in erster Linie Spuren des Gymnasiasten festgestellt. Aber auch DNA der restlichen Familienmitglieder wurde hier nachgewiesen. Laut Gutachterin keine Überraschung, nachdem die Dusche ja auch von allen genutzt wurde.

Ausständig ist noch das psychiatrische Gutachten, das den Geisteszustand des Burschen beurteilen muss.

Am Dienstag veröffentlichte Puls4 eine Videobotschaft von Ibrahim A., dem Vater des ermordeten Mädchens. Der Mann, der Mitte Juni von einem Ausgang in der Justizanstalt Bozen (er war wegen Schlepperei inhaftiert, Anm.) nicht zurückkehrte und seither untergetaucht ist, entschuldigt sich darin. Er sei nicht wegen der Blutrache geflüchtet – diese lehne er nämlich ab. Er wolle nur in der Nähe seiner Familie in Österreich sein, schließlich habe er hier weitere vier Töchter und einen Sohn.

Der Mann möchte seine verbliebene Strafe in Österreich verbüßen und vertraue auf die heimischen Gesetze.

Anwältin Hirschbrich nimmt das Video erleichtert zur Kenntnis. „Ich freue mich, wenn er öffentlich sagt, dass er die Blutrache ablehnt und unseren Rechtsstaat akzeptiert. Faktum ist aber, dass es in anderen Videos Aufrufe zur Blutrache gegeben hat – und auch Drohungen gegen mich ausgestoßen worden sind.“

Kommentare