Nordbahnhofareal: Großer Bahnhof auf leerer Gstettn
An Sonntagen kommt Lokalbesitzerin Brigitte Ullmann kaum zum Verschnaufen. Da ist der Andrang von Frühstücksgästen in "Ullmanns Zuckerbäckerei" in der Walcherstraße so groß, dass die Tische mittlerweile zwei Mal vergeben werden (einmal von 9 Uhr bis 11 Uhr, einmal von 11 Uhr bis 13 Uhr). Und weil die Gäste von der liebevollen Einrichtung in der Konditorei so begeistert waren, eröffnete die Unternehmerin vor zwei Monaten ein paar Häuser weiter noch den Dekoladen "Home Stories", in dem sie die skandinavischen Wohnaccessoires zum Kauf anbietet.
"Ich hätte mir nie gedacht, dass sich das Geschäft hier so gut entwickeln würde", sagt Ullmann beim KURIER-Lokalaugenschein am Freitag. Als Kind des zweiten Bezirks kannte sie das Areal des ehemaligen Nordbahnhofs lange Zeit nur als "leere Gstettn". Doch dieser Tage schreitet die Bebauung der größten innerstädtischen Entwicklungszone stetig voran.
Treffpunkte schaffen
Acht Bewohner des "Wohnprojekts Wien" haben in der Krakauerstraße 19 etwa den "Salon im Park" eröffnet, eine Greißlerei inklusive kleinem Kaffeehaus.
Auch der Anrainer Dejan Palalic und der Hoffentlich-Bald-Anrainer Patrik Barbic wollen mit dem Lokal "Nord" in der Ernst-Melchior-Gasse ein verlängertes Wohnzimmer schaffen. Auf der großen Leinwand werden Sportevents übertragen, Playstation-Spiele gespielt und Montagabend Filme gezeigt.
Je weiter man sich vom Praterstern entfernt, desto offensichtlicher wird das. Nicole Heimreich, die in ihrer Greißlerei "Der Burgenländer" Gemüse aus dem Seewinkel oder Leberkäse vom Moorochsen anbietet, fehlt vor allem in der kalten Jahreszeit noch die Frequenz.
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