Niemand kam zur Anti-JVP-Demo vor dem Schikaneder

Vor dem Schikaneder war nichts los.
60 Polizisten wären am Dienstagabend in der Margaretenstraße bereit gestanden. Doch kein einziger Demonstrant ließ sich blicken.

Bis zu 250 Demonstranten waren für Dienstagabend angekündigt, um gegen ein Treffen der Jungen Volkspartei (JVP) im Kultlokal Schikaneder zu protestieren. Der Organisator hatte auf Facebook unter „Freiraum zurück!“ zu der Demo aufgerufen. Die Polizei marschierte deshalb mit einem relativ großen Aufgebot auf, brachte in der Margaretenstraße insgesamt 60 Mann in Stellung. Doch für die Beamten wurde es ein ruhiger Abend: Denn kein einziger Demonstrant ließ sich blicken. Vor dem Lokal tauchten bloß ein paar Schaulustige auf, die immer wieder fragten: „Was ist denn hier los?“

Am Abend ruderte der Veranstalter kurzerhand zurück. Gegen 18.30 Uhr wurde die Veranstaltung plötzlich auf Facebook abgesagt. „Durch den Druck der Polizei und die Androhung von Strafen wurde das Risiko für den Versammlungsleiter als einzelne Privatperson nicht mehr tragbar“, hieß es dort.

Unterschrift vergessen

Schon die Anmeldung der Demonstration hatte für manche ein wenig mit Schikane zu tun. Die Organisatoren hatten vorher – wie für eine solche Veranstaltung notwendig – eine Versammlungsanzeige eingebracht. Dienstagmittag kam aber von der Wiener Polizei die Absage: Es wird für die Protestveranstaltung keine Genehmigung erteilt. Auf Grund „eines Formalfehlers“. Die Organisatoren hätten mehrere eMails an die Landespolizeidirektion geschickt, doch bei der Anzeige die Unterschrift vergessen. Eigentlich hätten sie noch die Chance nutzen können, eine neue einzubringen. Doch für diese habe ihnen die Zeit gefehlt.

Laut Polizei beharrten die Organisatoren trotzdem auf einer Demonstration und riefen weiterhin zu dieser auf.

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