Nichts Verdächtiges bei Kindergarten-Kontrolle
„Nichts, aber auch gar nichts“ fand der Inspektor der MAG ELF, der am Donnerstag einen von Muslimen geführten Favoritner Kindergarten kontrollierte, in dem angeblich zum Heiligen Krieg erzogen werden soll. „Dort ist alles unauffällig, es gibt überhaupt keine Hinweise auf irgendetwas Dschihadistisches“, heißt es seitens der Behörde.
Wie berichtet, erstattete die Israelitische Kultusgemeinde Wien gegen Kindergarten-Betreiber Muhammad Ismail Suk Anzeige. Die Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ist aber hinterfragenswert.
Basiert sie doch auf einer 12 Jahre zurückliegenden Beobachtung eines ehemaligen Kindergarten-Betreuers, gegen den zurzeit ebenfalls ein Ermittlungsverfahren im Gange ist. Und zwar wegen des Verdachts der Hetze und der NS-Wiederbetätigung. Der Mann will 2003 in einem Regal eine Broschüre gesehen haben, in der zum Dschihad aufgerufen wird.
Kurz fordert Kontrollen
In einem Boulevard-Blatt forderte Integrationsminister Sebastian Kurz (VP) ein Einschreiten der Stadt Wien. Auf KURIER-Anfrage, ob er die Faktenlage kenne, antwortet sein Sprecher, der Redakteur möge einfach den Namen des Kindergarten-Betreibers googeln, um Hinweise auf dessen Hintergrund zu erhalten.
Kurz habe allgemein über 150 islamische Kindergärten in Wien gesprochen. Mangels Kontrolle wisse man nicht, was dort vorgehe. Eine Untersuchung der Universität Wien werde da im Jänner interessante Ergebnisse offenlegen.
„Wie kommt Herr Kurz auf diese Idee?“, fragt man indes im Büro von SP-Stadträtin Sandra Frauenberger. Sämtliche Kindergärten würden sehr wohl regelmäßig und unangemeldet kontrolliert. Die Betreuung auf Deutsch sowie die Vermittlung von Werten und Demokratieverständnis seien dezidiert vorgeschrieben.
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