Neues Zuhause für Flüchtlinge in Döbling
Höflich öffnet Steve die Tür und bittet die Besucher in sein Zuhause: ein kleines Zimmer, das er sich mit zwei anderen teilt. Steve stammt aus Nigeria, landete zuerst im Flüchtlingsheim Neu Albern in Simmering, und übersiedelte nun in die Gunoldstraße in Döbling. Gemeinsam mit rund 110 anderen lebt er in dem Quartier gegenüber des ehemaligen APA-Turms, bis das baufällige Haus in Albern saniert ist.
Steve teilt sich sein Zimmer mit Robalo aus Guinea-Bissau und Ibrahim aus Äquatorialguinea. Sie stammen also aus Ländern, die bekannt sind für hohe Kriminalität (Nigeria), für ein diktatorisches Regime (Äquatorialguinea), oder auch dafür, zu den am geringsten entwickelten Ländern der Welt zu zählen, wie Guinea-Bissau. Ihr neues Heim ist bescheiden, aber dennoch bereits ein Zuhause: Am Tisch stehen Pfefferminztee und Kakao, auf den Betten liegen bunte Decken, ein Ventilator sorgt für frische Luft.
Angst vor Umzug
Der Umzug von Albern in die Gunoldstraße habe einige Männer verunsichert, beschreibt Huy-Hao Phan, der Leiter der Einrichtung. Man müsse bedenken, dass viele nach einer strapaziösen Flucht in Simmering erstmals ein sicheres Zuhause gefunden hatten. "In Albern hatten sie ihren geschützten Bereich. Sie waren besorgt, wie sie von den Nachbarn in Döbling aufgenommen werden."
"Aber niemand muss sich vor uns fürchten", sagt Phan. "Auch im Quartier in Albern hat es keinerlei Probleme gegeben."
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