Martina Kronberger-Vollnhofer, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde und Leiterin von MOMO, war von Anfang an dabei. Zum Jubiläum im März blickt sie zurück: „Im ersten Jahr haben wir an die 40 Familien betreut. Heute sind es zwischen 100 und 120 Familien gleichzeitig.
Um bestmöglich auf die Bedürfnisse der Kinder und Familien eingehen zu können, arbeitet MOMO interdisziplinär. Immer mehr Berufsgruppen sind über die Jahre zum Team dazugekommen: Von Kinderärzten und Palliativmedizinerinnen bis hin zu Krankenpflegerinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen. Seit ein paar Jahren wird auch mit Musik- und Physiotherapie gearbeitet.
„Die Begrenzungen bei unserer Arbeit sind Raum und Zeit“, erzählt Kronberger-Vollnhofer. Deshalb wird das bisher rein mobile Angebot gerade um ein tagesstationäres Angebot erweitert. Mit Spenden konnten Räumlichkeiten in der Nähe des St. Anna Kinderspitals und des AKH Wien geschaffen werden.
Das Gebäude, ein ehemaliges Ambulatorium, befindet sich schräg gegenüber von den aktuellen MOMO-Büroräumlichkeiten in der Schulgasse im 18. Bezirk und wird gerade renoviert. Das neue Kinderpalliativzentrum wird „ZeitRaum“ heißen und eröffnet voraussichtlich im Spätsommer. Es soll dort kostenlose Angebote für erkrankte Kinder, gesunde Geschwister, Eltern und betreuende Angehörige geben.
Auf einer Fläche von 450 Quadratmetern sind Therapieräume, ein Pflegebad mit Geräusch- und Lichtinstallationen, ein Raum mit Betten, eine Ordination und ein Büro geplant. „Uns ist es wichtig, einen Ort zu schaffen, der wenig mit Krankenhaus und medizinischen Geräten zu tun hat, diese aber trotzdem bietet“, sagt Kronberger-Vollnhofer.
Die Räume sollen flexibel nutzbar sein und sowohl für Elterncafés, Trauergruppen und Therapien eingesetzt werden. „Mit dem neuen Kinderpalliativzentrum können wir mehr anbieten, als das, was zu Hause möglich ist“, sagt Irmgard Hajszan-Libiseller, Leiterin des psychosozialen Teams.
Für Theresa Garber, Mutter einer schwer kranken zweieinhalb jährigen Tochter, wäre der „ZeitRaum“ eine Möglichkeit in Kontakt mit anderen Eltern und Kindern zu kommen. „So können wir unser zeitweiliges Eremitenleben aufbrechen“, sagt sie.
Seit 2019 erhält das MOMO Kinderpalliativzentrum eine Förderung der Stadt Wien, die etwa 25 Prozent des mobilen Angebots abdeckt. Die restlichen 75 Prozent werden mit Spenden finanziert.
Kommentare