Neues Boku-Seminarzentrum fast vollständig aus Holz

Das neue Boku-Seminarzentrum
Gebäude soll im Herbst 2020 in Betrieb gehen.

Die Uni für Bodenkultur im wächst stetig. Mittlerweile zählt sie schon 10.000 Studenten. Um Platz zu schaffen, investiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) 15,5 Millionen Euro in die Errichtung eines neuen Gebäudes beim Hauptgebäude in Währing. Auf 3000 m² entstehen ein Seminarzentrum, eine Bibliothek und neue Institutsräume. Das Besondere daran: Abgesehen vom Sockel und dem Stiegenhaus ist das Gebäude vollständig aus Holz errichtet. "Neben den ökologischen Faktoren ist vor allem die kurze Errichtungsdauer das große Plus dieses Baustoffs", schildert BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss.

Der Architekturwettbewerb ist mittlerweile abgeschlossen: Swap Architekten / Delta hat sich gegen 58 weitere Einreichungen durchgesetzt. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2019 geplant, die Inbetriebnahme soll im Wintersemester 2020/21 anerfolgen, kündigt Weiss an.

Das viergeschossige Objekt ist, gemäß den Anforderungen des Wettbewerbs, ganz auf Nachhaltigkeit getrimmt. Energetisch soll Niedrigstenergiehausstandard erreicht werden. Geheizt wird über Fernwärme. Zur sommerlichen Kühlung wird ein low-tech Kühlsystem eingesetzt. Für die BOKU ist das der nächste reine Holzbau nach der Fertigstellung des IFA Tulln im vergangenen Sommer.

Trotz offenkundiger Vorteile brauche es in Sachen Holzbau noch viel Aufklärungsarbeit, schildert Weiss. "Über diese Bautechnik ist wenig Wissen vorhanden. Es gibt auch Vorbehalte - etwa hinsichtlich Brandschutz - die unberechtigt sind." Ein weiteres Problem: "Für derartige Großprojekte ist die Holzbau-Branche noch nicht breit genug aufgestellt", sagt Weiss. "Es bräuchte mehrere Anbieter oder ARGE, die Volumina im Millionenbereich umsetzen können."

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