Neuer Chef für Mariahilf

Rumelhart ist neuer Bezirkschef in Mariahilf.
Markus Rumelhart folgt Renate Kaufmann als Bezirksvorsteher des sechsten Wiener Gemeindebezirkes nach.

Am Dienstagabend wählte die SPÖ Mariahilf den Nachfolger von Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann: Markus Rumelhart (39) wird künftig die Geschicke des Bezirkes lenken. Er wird Renate Kaufmann am 30. April nachfolgen.

"Es ist eine riesengroße Freude, aber auch eine riesengroße Verantwortung", sagte Rumelhart in einer ersten Stellungnahme zum KURIER. Mit dem heutigen Tag beginne für ihn aber auch der Wahlkampf, sagt Rumelhart: "Meine Mission ist, dass die Bezirksvorstehung in roter Hand bleibt."

Rumelhart war bislang ein politisch unbeschriebenes Blatt. Er arbeitete zuletzt im Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen und war in Mariahilf als Bezirksrat für Soziales, Integration und Bauen zuständig. "Er war die richtige Wahl für den Bezirk", sagte Gemeinderat Peko Baxant, zugleich auch Obmann der Mariahilfer SPÖ. Rumelhart sei auch der Wunschkandidat von Renate Kaufmann.

Rückzug

Die bisherige Bezirksvorsteherin zieht sich nach 13-jähriger Amtszeit zurück. Sie sehe ihre Mission als erfüllt an, sagte Kaufmann vor wenigen Tagen zum KURIER.

2001 eroberte Kaufmann den sechsten Bezirk von der ÖVP zurück. Mit einer roten Politik „mit grünen Tupfen drin“ wollte sie fortan im Bezirk Politik betreiben – wenn es sein musste auch gegen die eigenen Genossen im Rathaus. Die Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße war dabei ihr größtes und auch längstes Projekt.

Schon drei Monate nach Amtsantritt äußerte sie erstmals die Überlegung für eine Verkehrsberuhigung, allerdings nur samstags. Sie scheiterte aber damit vorerst vor allem an der eigenen Partei.

Doch die Verkehrsberuhigung blieb als eines ihrer wichtigsten Themen. 2003 wurde Mariahilf der erste Bezirk mit generellem Tempo 30, die ersten Anrainerparkplätze wurden 2012 in Mariahilf eingeführt. 2007 rief Kaufmann den sechsten Bezirk zum schwulsten Bezirk Wiens aus und unterstützte die Gründung der „Sektion Andersrum“, die innerhalb der SPÖ die Wünsche Homosexueller vertreten sollte.

2010 nahm das Thema Fußgängerzone wieder Fahrt auf. Maria Vassilakou (Grüne) brachte als frischgebackene Verkehrsstadträtin das Thema auf und stieß damit auf offene Ohren bei der Bezirksvorsteherin. Doch der Gegenwind war heftig. Vor allem die Wirtschaftskammer lief Sturm. Nach einer Probephase ab August 2013 konnten die Mariahilfer und Neubauer im Frühjahr 2014 abstimmen. Es ging knapp für die Verkehrsberuhigung aus. Kaufmann hatte ihre Mission erfüllt.

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