Neue Strategie der SOKO-Ost

270 Beamte machten in der Nacht auf Samstag die Hauptverkehrsadern in Ostösterreich dicht
Dreiländer-Planquadrat mit 270 Beamten: Vier Straftäter verhaftet, 13.000 Autos kontrolliert.

Vier per Haftbefehl gesuchte Kriminelle festgenommen, 103 Verkehrsdelikte angezeigt, 13.000 kontrollierte Kfz und 15.600 Fahndungsanfragen durch alle Kriminalitätsbereiche – das ist die Bilanz der Großaktion durch die SOKO-Ost in der Nacht auf Freitag. Beteiligt waren 270 Beamte aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Unterstützt wurden die Uniformierten von Kripobeamten, der Fremdenpolizei, Finanz-Fahndern sowie Drogensuch-Hunden.

Offensive angekündigt

"Kriminelle müssen in Zukunft in Ostösterreich pro Monat mit vier bis fünf Schwerpunktaktionen dieser Größenordnung rechnen", erklärt Oberst Markus Haindl vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Im Fokus der Aktion standen diesmal die Hauptverkehrsadern Wiens und das übergeordnete Straßennetz der beiden Bundesländer.

Der KURIER war beim Planquadrat auf Höhe des Allgemeinen Krankenhauses (beide Fahrtrichtungen des Gürtels) dabei. Schon vor Mitternacht verbuchten die Beamten der Fremdenpolizei erste Erfolge. "Gesamt konnten in der Nacht auf Freitag, sechs in Österreich illegal aufhältige Personen nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen werden", sprach Einsatzleiter Oberstleutnant Manfred Briegl von intensiver Nachtarbeit.

Schwarzarbeiter

Auch die beteiligten Finanz-Fahnder hatten alle Hände voll zu tun. Ein gutes Dutzend Angehaltener wurde nach dem ASVG (allgemeines Sozialversicherungs-Gesetz) angezeigt. Die Männer dürften in Wien unangemeldet gearbeitet haben. Mehrere Autos waren nicht ein Mal haftpflichtversichert. Und ein Fahrzeug war mit nicht zugelassenen Kennzeichen-Tafeln unterwegs. Der Lenker dieses aufgemotzten Wagens verstieß jedoch gegen beinahe alle Regeln der Verkehrssicherheit – er ging zu Fuß nach Hause.

Für die angekündigten, länderübergreifenden Großaktionen der SOKO-Ost gilt seit Kurzem eine neue Vorfeld-Strategie. Oberst Haindl lässt hinter die Planungs-Kulisse blicken: "Wo und wann wir überraschend und in massiver Truppenstärke kontrollieren, hängt von den gehäuften und angezeigten Delikten ab. Also dort, wo etwa vermehrt Einbrüche verübt werden, tauchen wir rasch auf."

Neue Strategie der SOKO-Ost

Dieses Vorgehen kündigte der Direktor des Bundeskriminalamtes, Franz Lang bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2013 an: "Wir legen den Schwerpunkt der Ermittlungen auf die ,Big Five‘ der Delikte. Dazu gehören neben Einbrüchen, Kfz-Diebstählen und Gewaltdelikten auch Cybercrime und Wirtschaftskriminalität."

Mit dieser verschärften Gangart will Innenministerin Johanna Mikl-Leitner der wachsenden Kriminalität in Wien entgegen steuern. Denn mit 212.503 angezeigten Straftaten steigerten sich die Delikte – gegenüber 2012 – um 9448 Fälle oder 4,7 Prozent.

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