Neubaugasse und zurück: 13A soll beidseitig geführt werden

 Neubaugasse und zurück: 13A soll beidseitig geführt werden
Wiener Linien haben Ersatzroute vorgelegt, der Bezirk bezweifelt ihre Sinnhaftigkeit.

Wo soll der 13A in Richtung Alser Straße fahren, wenn die Kirchengasse ab 2019 zur Baustelle wird? Diese Frage wird bereits länger emotional diskutiert, die Wiener Linien haben sie nun für sich beantwortet: Der Bus soll den Bauarbeiten für das U2/U3-Linienkreuz (bei der Station Neubaugasse) über die Neubaugasse ausweichen – und diese damit künftig in beide Richtungen befahren. Applaus für diese – möglicherweise dauerhafte – Lösung kommt von der Personalvertretung der Busfahrer, Kritik aus dem siebten Bezirk.

Zum Hauptbahnhof fährt der 13A bereits über die Neubaugasse. Damit sich dort Gegenverkehr ausgeht, sollen zwischen Mariahilfer Straße und Westbahnstraße neun Parkplätze zu Wartebuchten umfunktioniert werden. Zudem müssen drei Schanigärten versetzt werden – etwa jene von Starbucks und Subway. Die Zahl der Gastro-Flächen im Freien soll aber – entgegen Befürchtungen der ansässigen Unternehmer – gleich bleiben.

Anschluss an U3

Die Alternativstrecke Neubaugasse, betonen die Wiener Linien, löse zwei Probleme auf einmal: Der 13A bekomme eine Ersatzroute, gleichzeitig werde für die Anrainer rund um die U4-Station Pilgramgasse eine Verbindung zur U3 geschaffen. Denn wegen des U2-Baus wird die grüne Linie diese Haltestelle rund ein Jahr lang nicht einhalten können.

Letzterer Aspekt ist mit ein Grund, warum Leopold Wurm, Busfahrer-Betriebsrat, die Führung über die Neubaugasse begrüßt. Außerdem sei diese Strecke auch von der Sicherheit her die beste, sagt er. Denn der Bus müsse so – außer bei der kurzen Querung der Mariahilfer Straße – keine Fußgänger- oder Begegnungszone kreuzen. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, müsse der 13A dauerhaft über die Neubaugasse geführt werden. „Aber das muss man sich genau anschauen und Gespräche führen.“

Dass die Ersatz-Streckenführung zum Dauerzustand werden könnte, verneinen die Wiener Linien zumindest nicht kategorisch. „Es ist kein Geheimnis, dass die Führung über die Windmühlgasse nicht unsere erste Wahl war“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Der

U-Bahnaufgang in der Kirchengasse sei so konzipiert, dass der 13A nach 2026 wieder dort fahren könne. Wie das Öffi-Netz an der Oberfläche nach dem Bau der neuen U5 und der Verlängerung der U2 organisiert werde, hänge von der Entwicklung des Fahrgastverhaltens ab. „Alle Optionen bleiben offen“, betont sie.

Alternative Stiftgasse

Dass die Lösung der Wiener Linien nicht nur temporär sein könnte, ist auch für die politische Spitze Neubaus denkbar. „Ich sehe die Sinnhaftigkeit und die Eile nicht. Geht es um eine Ersatzführung oder will jemand unter diesem Titel etwas anderes“, sagt der grüne Bezirkschef Markus Reiter.Da die Neubaugasse eine Bezirksstraße ist, sei seine Zustimmung zum Plan der Wiener Linien nötig. Aber es sei nicht seine Vorgangsweise, auf den rechtlichen Weg zu pochen, betont Reiter. Vielmehr habe er die Wiener Linien zum Gespräch geladen. Dabei sollen diese begründen, warum die in der Vergangenheit genutzte Alternativführung über die Stiftgasse nun nicht mehr funktionieren soll.

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