Nächtliche Explosion blieb weitgehend unbemerkt

Nächtliche Explosion blieb weitgehend unbemerkt
Bankomat wurde mitten in Wien um drei Uhr nachts gesprengt. Der Vorfall erregte aber kaum Aufsehen.

Eigentlich sollte man meinen, eine Explosion um drei Uhr nachts mitten auf der Burggasse in Neubau samt anschließendem Polizei- und Feuerwehreinsatz würde große Aufmerksamkeit erregen und tags darauf Gesprächsthema im Grätzel, wenn nicht in der ganzen Stadt sein.

Mitnichten: Es war bereits in der Vorwoche, als unbekannte Täter in der Nacht auf Freitag, 17. Februar, versuchten, einen frei stehenden Bankomaten im Eingangsbereich eines Sushi-Restaurants zu sprengen. In den Geldautomaten wurde ein brennbares Gas eingeleitet und gezündet. Offenbar verwendeten die Täter dabei aber zu wenig Gas: Der Bankomat fing durch die Verpuffung zwar Feuer, die Geldkassetten blieben jedoch intakt und im Gerät.

Bankomat im Vollbrand

Kurz darauf waren auch schon Polizei – das Bezirkskommissariat ist nur zwei Ecken entfernt – und Feuerwehr vor Ort. „Der Bankomat stand in Vollbrand, die Gasflasche lag noch daneben“, berichtet ein Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr. Die Polizei betont, dass lediglich das Gerät beschädigt, aber nichts gestohlen wurde.

Die Schadenshöhe ist nicht bekannt, dürfte aber beträchtlich sein: Vom Bankomat blieben nur traurige Überreste, und auch nachdem diese abtransportiert wurden, sind die Brandspuren neben dem Eingang des Lokals unübersehbar.

Von den Tätern – sie dürften unmittelbar nach der Explosion geflohen sein – fehlt bislang jede Spur.

Wie oft Bankomat-Sprengungen in Wien vorkommen, kann die Polizei nicht sagen, da diese Delikte statistisch nicht eigens erfasst werden. Nächtliche Explosionen mitten im dicht verbauten Wohngebiet gehören aber wohl nicht wirklich zum Berufsalltag der Kriminalisten.

Kommentare