Nachhaltig: Wiener Genossenschaft nimmt sich Südkorea als Vorbild

Die vier Gründer: v. l.  Kaiser, Kaufmann, Naderer, Gerstl.
Die Supermarkt-Alterative Morgenrot hat seine Türen wöchentlich Freitag und Samstag für alle geöffnet.

Zusammenfassung

  • Morgenrot ist ein alternativer Supermarkt in Wien, der auf regionale, saisonale und nachhaltige Produkte sowie faire Handelsbeziehungen setzt.
  • Der Markt ist als Genossenschaft organisiert, zählt aktuell 200 Mitglieder und bietet exklusive Vorteile wie Mitspracherecht und spezielle Öffnungszeiten.
  • Das Ziel der Gründer ist die Förderung regenerativer Landwirtschaft und die Ausweitung des Konzepts auf weitere Städte in Österreich.

Von Johanna Worel

„Herkunftsland Österreich“, eine Aufschrift, die man in herkömmlichen Supermärkten meist mühsam suchen muss,  ist bei Morgenrot gang und gäbe. Mitten im 17. Bezirk, am Dornerplatz 6, setzt der alternative Supermarkt ein Zeichen für nach bewussten Konsum. Das Motto lautet: Regional, saisonal, nachhaltig und vor allem fair.

Partnerauswahl


Verkauft werden unteranderem Wiener Pilzwürste, Fruchtjoghurts aus dem Waldviertel, frische Schnittblumen aus einem Stadtgarten in Wien sowie Brot aus Pinkafeld. Sollen es etwas „exotischere“ Lebensmittel wie etwa Zitrusfrüchte, Oliven oder Kaffeebohnen sein , sind diese trotzdem bei Morgenrot erhältlich. Als Partner für „Auslands-Lebensmittel“ wurde darauf geachtet, dass diese dieselben Philosophien und Werte wie Morgenrot vertreten. Die Zitronen wachsen auf nachhaltigen Bauernhöfen in Sizilien und die Oliven werden vom griechischen Bauern selber im Kastenwagen nach Wien gefahren.  

Aktuell 200 Mitglieder

Als Vorbild nehmen sich die vier Gründer Martin Gerstl, Maria Kaufmann, Harald Kaiser und Mona Naderer den Supermarkt Hansalim in Südkorea. So wie Hansalim ist auch Morgenrot als Genossenschaft organisiert. Das Besondere an dieser Genossenschaft ist, dass die Mitglieder nicht mitarbeiten müssen.  

Aktuell hat Morgenrot  200 Mitglieder, vier davon sind Produzenten. „Das Konzept ist dasselbe wie in Korea, nur dass der Markt dort über 2 Mio. Mitglieder versorgt.  Das wollen wir auch“, so Naderer. Die Mitgliedschaft ist mit einem einmaligen Beitrag verbunden: Produzenten investieren 1.000 Euro, Kunden 300 Euro

Exklusive Öffnungszeiten

Als ein Mitglied hat man nicht nur das Privileg, an jedem Tag der Woche einkaufen zu können,  sondern hat auch ein Mitspracherecht in der (Preis)Gestaltung des Marktes. Für Nicht-Mitglieder ist der Supermarkt Freitag von 14-17 Uhr und Samstag von 10-12 geöffnet. 

Co-Gründerin Maria Kaufmann ist während der Öffnungszeiten als Teil des Kernteams vor Ort. Unter der Woche können die Mitglieder mit ihrer eigenen Chipkarte den Supermarkt betreten, einkaufen und bei der Selbstbedienungskasse kontaktlos zahlen. 

Regenerative Landwirtschaft 

Morgenrot bietet ein Vollsortiment. Das bedeutet,  das Geschäft  bietet alles Notwendige.  „Wir haben von Brot und Käse bis hinzu Tee und Zahnbürsten alles“, so Naderer. Für die Gründer ist der Supermarkt ein „Mittel zum Zweck„ ist. Das Ziel: regenerative Landwirtschaft. Also die Natur so zu bewirtschaften, dass Boden, Wasser und Artenvielfalt sich erholen können und langfristig erhalten bleiben. Das Team wünscht sich, dass es in 20 Jahren in jeder mittel-großen bis großen Stadt mindestens einen Supermarkt mit diesem nachhaltigen Konzept gibt. 

In Österreich sind weitere Filialen geplant, konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht.  „Die letzten Monate vor der Eröffnung im Mai waren sehr anstrengend. Wir fordern regenerative Landwirtschaft, aber wir müssen auch uns die Chance geben zu regenerieren“, so Naderer. 

Weitere Informationen zu Events, Mitglied- sowie Partnerschaften sind auf der Website: https://morgenrot.wien/ 

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