Nach Protesten: Sima zögert bei umstrittener Markthalle

Der Parkplatz zwischen der Kettenbrückengasse und dem Rüdigerhof soll umgebaut werden.
„Wir nennen es nicht mehr Halle“, sagt die zuständige SPÖ-Stadträtin.

Schon seit Monaten wird gestritten, demonstriert – und sogar eine Bürgerinitiative hat sich gegründet: Die geplante Markthalle auf dem Parkplatz neben dem Naschmarkt erregt die Gemüter.

Jetzt scheint es fast so, als mache auch die prominenteste Verfechterin der Markthalle, die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), einen Rückzieher. Im Interview mit der Kronen Zeitung drückt sich Sima verdächtig lange vor einer Antwort.

Auf die Frage, ob die Halle realisiert werde, sagt Sima kryptisch: „Ich bin damit angetreten, dass es dort einen Grätzelhauptplatz sowie Begrünung geben soll.“

Erst auf zweimalige Nachfrage antwortet Sima: „Wir nennen es nicht mehr Markthalle.“ Es habe Tausende Beiträge zur Bürgerbefragung gegeben, die man nun auswerte.

SPÖ unter Druck

Groß ist die Aufregung seit Längerem vor allem im betroffenen Bezirk Mariahilf. Die Grünen im Bezirk schießen scharf gegen das Projekt. Eine Umfrage der Grünen, die eine Mehrheit gegen die Halle ergab, setzt die SPÖ im Bezirk unter Druck.

Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) ist aber auf Linie – und unterstützt bisher die Pläne seiner Parteikollegin Sima.

Im Juni hat Rumelhart gemeinsam mit ÖVP und Neos Ziele für die Umgestaltung definiert: Dem Flohmarkt solle „eine attraktive, witterungsgeschützte Heimat geboten werden“, hieß es in einer Aussendung.

Es fällt auf: Auch hier verzichtete man schon auf das Wort „Halle.“

"Trojanisches Pferd"

Die Bürgerinitiative „Freiraum Naschmarkt“ wertete das schon damals als „Trojanisches Pferd“. Mit „raffinierten Ausdrücken“ wolle man den Bürgern die Halle unterjubeln.

Die Initiative will – wie die Grünen – eine Art Park, um den Hitze-Hotspot zu kühlen.

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