Nach Pfählung: Anwalt will Firmen in die Pflicht nehmen

Hacir Avdic muss sich heute noch einer Krücke bedienen und hat nach wie vor Schmerzen.
Rechtliches Nachspiel um den verunfallten, aufgespießten Bauarbeiter Hacir Avdic.

Johannes Öhlböck, Anwalt des Unfallopfers, will zwei Bauunternehmen in die Pflicht nehmen. Zum einen die Firma Gindl und Wurzenberger, bei der Avdic beschäftigt war und die Firma PORR. Letztere ist der Generalunternehmer der Baustelle Krankenhaus Wien-Nord, auf der der Unfall im August des Vorjahres passierte.

Wie berichtet, stürzte Avdic bei Stemmarbeiten von einer Leiter auf ein ungesichertes Bewehrungseisen mit drei Zentimetern Durchmesser. Er wurde von einer Hüfte zur anderen gepfählt.

Der 58-Jährige überlebte den Unfall, hat aber heute, ein halbes Jahr danach, noch Schmerzen, sowie Schlafstörungen und extreme Höhenangst.

Kündigung

Sein Arbeitgeber hat ihn zwei Monate nach dem Unfall gekündigt. Bislang schieben die am Bau beteiligten Unternehmen die Verantwortung für die ungesicherten Bauteile von sich.

Anwalt Öhlböck hat sich am mittlerweile eingeleiteten Strafverfahren für Avdic beteiligt. Er will zudem eine Feststellungsklage, wer für die Verletzungen und die Folgen verantwortlich ist – und somit eventuelle Schmerzensgeld-Zahlungen leisten muss – einbringen.

Seitens der Firma PORR will man wegen eines laufenden Verfahrens derzeit keinen Kommentar zur Causa abgeben. Die Firma Gindl und Wurzenberger hüllt sich offiziell in Schweigen.

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