MyTaxi will das faire Uber sein

In Deutschland ist MyTaxi bereits etabliert.
Eine deutsche Plattform macht der amerikanischen App Konkurrenz.

Während in Wien die ersten einstweiligen Verfügungen gegen Uber-Fahrer ausgesprochen werden, möchte eine deutsche Taxibestell-App aufzeigen, dass man sich auch als Technologieplattform an die behördlichen Spielregeln halten kann. Gemeint ist die deutsche App MyTaxi (zu 70 Prozent im Besitz der Daimler AG), die dieser Tage ihr sechsjähriges Bestehen in Wien feiert.

Im Prinzip funktioniert MyTaxi wie das amerikanische Pendant: Der Kunde findet und bestellt das Taxi über eine App am Handy. Der große Unterschied: MyTaxi arbeitet mit lizensierten Taxifahrern und hält sich an den Wiener Taxitarif.

Mit den billigen Preisen, mit denen Uber seine Kunden lockt, kann es also nicht konkurrieren. (Zur Erinnerung: Uber arbeitet mit Mietwagenfahrern und umgeht dadurch die Preisbindung – obwohl die Uber-Fahrer die Regeln des Mietwagengewerbes, etwa die Rückkehrpflicht, teilweise missachten.)

Fahrgemeinschaft

Mit einem neuen Angebot könnte MyTaxi Uber dennoch bald Konkurrenz machen. Spätestens in einem halben Jahr soll "MyTaxi Match" starten. Bestellen zwei Personen ein Taxi für dieselbe Strecke, können sie, wenn sie das möchten, ihre Tour teilen – und dadurch auch den Preis. Damit hofft Alexander Mönch, General Manager von MyTaxi Deutschland und Österreich, auch Personengruppen zu gewinnen, denen eine reguläre Taxifahrt zu teuer ist. Die Gespräche mit den relevanten Gremien laufen.

Ein Problem, mit dem sich das deutsche Unternehmen in Österreich konfrontiert sieht: Hierzulande herrscht ein Doppelfunkverbot – Taxifahrer dürfen also nur mit einer Taxifunkzentrale arbeiten. Der Großteil der Fahrer fährt aber bereits für einen der großen Anbieter (40100 oder 31300). Mönch findet das wettbewerbsverzerrend, die Bundeswettbewerbsbehörde jedoch nicht.

Schätzungen zufolge sind in Wien rund 2000 funkfreie Fahrer unterwegs. 800 hat MyTaxi bis dato zu sich ins Boot geholt.

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