Mordalarm in Wien: Mutter soll ihr Kind getötet haben

In diesem Haus in Wien-Favoriten soll sich die Tat ereignet haben.
Die Tat ereignete sich bereits vor einigen Tagen, die Todesursache ist noch unklar.

Eine 25-jährige Frau soll in einer Wohnung in Wien-Favoriten ihren fünfjährigen Sohn getötet haben. Wie die Polizei am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, war die Frau bereits am Dienstagnachmittag im Bereich Höhenstraße aufgegriffen worden: "Sie war dort zu Fuß unterwegs, hat ein Polizeiauto aufgehalten und sich gestellt", berichtet Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Die Polizei fand die Leiche des Kindes unter einer Decke in der von der Frau genannten Wohnung. Die Polizei konnte äußere Verletzungen feststellen, die genaue Todesursache stehe jedoch noch nicht fest. "Die Verletzungen sind aber eindeutig auf Fremdverschulden zurückzuführen", so Eidenberger. Eine Obduktion des Leichnams wurde angeordnet.

Mordalarm in Wien: Mutter soll ihr Kind getötet haben
Mutter ermordet Kleinkind, Braunspergengasse 10, 1100 Wien am 08.07.2015.
Die Tat soll sich bereits vor Tagen ereignet haben. Unmittelbar danach soll sich die Verdächtige in einer Pension eingemietet haben, möglicherweise konsumierte sie auch noch nicht näher bestimmte Medikamente. Laut Eidenberger machte die Frau einen äußerst verwirrten Eindruck.

Die 25-Jährige hat das Kind alleine großgezogen. Die Verdächtige wurde am Mittwoch von Beamten des Landeskriminalamtes Wien einvernommen.

Vater lebt getrennt von Mutter und Kind

Der Vater des Kindes, ein 24-Jähriger, lebt getrennt von der Familie in Wien. Der Mann wurde am Mittwoch ebenfalls einvernommen. Er gab gegenüber den Ermittlern an, die Beziehung sei nicht sehr harmonisch gewesen. Ihm zufolge habe die Verdächtige an Depressionen gelitten.

Die Nachbarn in dem Wohnhaus, in dem sich die Tat ereignete, wurden noch Dienstagabend einvernommen: Einige der Bewohner gaben an, dass Paar habe sich öfters in der Wohnung gestritten.

Das Jugendamt der Stadt Wien betont jedoch, dass die Familie unauffällig gewesen sei: "Das Jugendamt hatte im Zuge des Scheidungsverfahrens der Eltern im April Kontakt mit der Familie", gab Petra Mandl von der MA11 an. Unter anderem wurde ein 14-tägiges Besuchsrecht des Vaters vereinbart.

"Wir hatten das Gefühl, dass beide Elternteile gut mit der Lösung leben können und dass es dem Kind gut geht", so Mandl weiter. Weder vorher noch nachher habe das Jugendamt Kontakt mit der Familie gehabt. Beide Elternteile hätten bald nach der Trennung neue Partner gehabt, der Fünfjährige hätte sich auch mit dem neuen Freund der Mutter gut verstanden.

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