Mord im Gemeindebau: Frau am Gang verblutet

Aufgrund der Verletzungen geht die Polizei laut Aussendung davon aus, dass die Frau mit einem Messer getötet wurde.
Frau erlitt mehrere Messerstiche. Der Tatverdächtige ist ebenfalls schwer verletzt.

Ich bin aufgewacht, weil mein Hund knurrte“, erzählt Snežona Niebauer. Obwohl es drei Uhr morgens war, war sie sofort hellwach: Sie hörte Lärm im Stiegenhaus, rannte zur Wohnungstüre, öffnete – und fand ihre blutüberströmte Nachbarin. Obwohl Niebauer sofort Polizei und Rettung alarmierte, verblutete die 40-Jährige noch im Gang des Gemeindebaus am Margaretengürtel.

Die Obduktion ergab, dass die Frau mehrere Stichwunden erlitten hatte. Der Mann, der sich bei ihr zu Hause aufgehalten hatte, war ebenfalls mit einem Messer verletzt worden: „Er lag auf der Couch und war nicht ansprechbar“, schildert Polizeisprecher Paul Eidenberger. In der Nähe des Mannes fanden die Beamten ein 21 Zentimeter langes Küchenmesser. Der 45-Jährige wurde notoperiert, er war am Freitag aber nicht vernehmungsfähig.
Vermutlich war ein Streit eskaliert: Die Frau dürfte aus der Wohnung geflüchtet sein, um die Nachbarn um Hilfe zu bitten. Aufgrund der Schwere der Verletzungen kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Laut Polizei war die Wohnadresse amtsbekannt. Das bestätigen die Nachbarn: Es habe immer wieder Streit gegeben, zuweilen sei es laut in der Nacht gewesen.

„Hatte ein gutes Herz“

„Aber sie hatte ein gutes Herz“, fügt Niebauer sofort hinzu. Man habe einander in der Hundezone getroffen: „Ich konnte über viele verschiedene Themen mit ihr reden. Ich bin geschockt und sehr traurig.“ Den 45-Jährigen habe sie auch einige Male gesehen: „Der war ein bisschen komisch, der Mann“, sagt Niebauer zögerlich. „Eher zurückgezogen.“ Eine andere Nachbarin ist geschockt: Sie spricht mit zittriger Stimme und hält immer wieder inne, um sich zu sammeln. „Wir haben Lärm gehört, hatten aber Angst, die Türe zu öffnen“, schildert sie. „Mein Sohn hat dann durch den Spion geschaut und gerufen, dass draußen eine tote Frau liegt.“ Bleiben wolle sie hier nicht länger: „Ich habe bereits bei Wiener Wohnen angerufen, weil ich ausziehen möchte“, sagt sie. „Ich glaube nicht, dass wir mit dem leben können, was hier geschehen ist.“

Kommentare