„Momo“, das mobile Hospiz, wird sesshaft – in Währing

„Momo“, das mobile Hospiz, wird sesshaft – in Währing
Eröffnung: Neue Tagesstation in der Schulgasse für schwerkranke Kinder, ihre Eltern und Geschwister.
Von Uwe Mauch

Für die Medizinerin Martina Kronberger-Vollnhofer öffnet sich ein neues Kapitel ihrer Momo-Erfolgsgeschichte: Seit zehn Jahren betreuen ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter des Momo Kinderpalliativzentrums schwerkranke Kinder und deren Familien – mobil. Am Donnerstag durfte die Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde (mit langjähriger Berufserfahrung im Sankt-Anna-Kinderspital) erste Gäste im märchenhaft schön und kindergerecht eingerichteten neuen Momo-Haus in der Schulgasse in Währing begrüßen.

Von Stofftieren über Bücher bis zu einer Kugelbahn, von einem Ruheraum über eine spezielle Badewanne bis zum Spitalsbett: Detailreich bietet die neue Einrichtung einen feinen Rückzugsraum. Gut ausgebildete Fachkräfte für Medizin, Pflege, Therapie, Psychologie und Sozialarbeit sollen die kleinen Patienten und ihre Familien betreuen.

„Momo“, das mobile Hospiz, wird sesshaft – in Währing

"Einen Wunsch der Eltern erfüllen"

„Wir können damit einen Wunsch der Eltern erfüllen“, erklärt Martina Kronberger-Vollnhofer erleichtert. Schon auf einer Onkologie-Station im „Sankt Anna“ habe sie sich zu jenen leidgeprüften Familien hingezogen gefühlt, deren Kinder nach ärztlichem Ermessen nicht heilbar sind.

Mit dem neuen Momo-Haus sollen die oft komplett erschöpften Familien effizienter unterstützt werden. Die Geschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH, die von Caritas, Caritas Socialis und der mobilen Krankenpflege Moki gegründet wurde, stellt in Aussicht: „Mit unserem ZeitRaum soll eine Lücke zwischen bestehenden mobilen Angeboten und stationärer Versorgung im Krankenhaus geschlossen werden.“

„Momo“, das mobile Hospiz, wird sesshaft – in Währing

Die Nähe des umgebauten Ambulatoriums zum AKH und zum Sankt-Anna-Kinderspital ist nicht ganz zufällig. Sie hilft Betroffenen ebenso wie ihren Betreuern.

Auf das neue Haus freuen sich auch die Pflegemutter Helga Fenkart und der zehnjährige lebensverkürzend erkrankte Bub Adrian: „Weil es so viele Angebote und Möglichkeiten bietet, die wir zu Hause nie erleben könnten.“

„Momo“, das mobile Hospiz, wird sesshaft – in Währing

„Ich bin auch noch da“

Betreut werden sollen im Momo-Haus auch die Geschwister der schwer kranken Kinder, die darunter leiden, dass ihre Eltern weniger Zeit für sie aufbringen können.

Hilfe für die Geschwister bietet auch der private Verein tralalobe mit Feriencamps (der KURIER berichtete im Sommer).

➤ Mehr dazu: Sommercamp für Geschwister von schwerkranken Kindern

Neuerdings hat auch die Stiftung Kindertraum ein Angebot: „Ich bin auch noch da“ umfasst einen kostenlosen Kurzurlaub mit zwei Übernachtungen für bis zu zwei Kinder und zwei Erwachsene in einem Familienhotel (nach Wahl) einer bekannten österreichischen Kette.

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