Mit Google-Maps gegen Hundehasser

Mit Google-Maps gegen Hundehasser
Über eine Homepage und Handy-Apps warnt eine Initiative seit Kurzem vor Hunde-Giftfallen in Wien.

Martin Strobl muss seine Gefühle zurückhalten, wenn er darüber spricht, was sich vergangene Woche in seinem Garten in der Wulzendorfstraße in Wien-Donaustadt zugetragen hat. Denn nachdem der 40-jährige Tierliebhaber seinen Hund "Spike" zum Spielen in den Garten geschickt hatte, kam dieser nach kurzer Zeit todkrank zurückgekrochen.

Vergiftet

"Als Spike plötzlich röchelnd und speibend im Wohnzimmer lag, habe ich sofort an eine Vergiftung gedacht", erzählt Strobl. Schon wenige Tage später erhärtete sich sein trauriger Verdacht: "Nachdem auch mein zweiter Hund mit diesen Symptomen vom Spielen im Garten gekommen ist und ebenfalls so einen bitteren Geruch um das Maul hatte, gab es für mich keinen Zweifel mehr", sagt Strobl.

Der 40-Jährige verständigte die Polizei, die auch sofort fündig wurde. Strobl: "Die haben einen ganzen Kübel voll mit Giftködern aus meinem und den angrenzenden Gärten getragen."

Giftwarnkarte

Michael Hillinger kennt die Problematik der Giftköder nur zu gut - und er weiß meistens auch genau, wo die Giftköder versteckt sind. Denn die von ihm gegründete "Initiative Giftwarnkarte" informiert seit Neuestem regelmäßig über gefährdete Stellen in Wien.

"Begonnen hat alles als Initiative auf Facebook", sagt Hillinger. "Dort haben sich Hundebesitzer gegenseitig vor Plätzen gewarnt, wo es schon zu Vergiftungen gekommen ist. Ich wollte diese Information einfach zentrieren."

Das ist dem 43-Jährigen auch gelungen. Seit Mai ist die Homepage der "Initiative Giftwarnkarte" online. Auf einer Google-Map scheinen dort die kritischen Punkte auf, die Hundebesitzer unbedingt meiden sollten. Seit Neuestem gibt es den Stadtplan mit den gefährdeten Stellen auch als App für alle Smartphones.

Die Wulzendorfstraße, wo es die beiden Hunde von Martin Strobl erwischt hat, sind bereits auf der "Giftwarnkarte" eingezeichnet. Strobl, dessen Hunde mittlerweile auf dem Weg der Besserung sind, setzt in Zukunft trotzdem verstärkt auf seine eigenen Augen: "Ohne Aufsicht lasse ich die Hunde nicht mehr in den Garten."

Kommentare