Millionendesaster Copa Cagrana: Wien soll noch Geld nachzahlen
Als die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima dem Copa-Cagrana-Generalpächter Norbert Weber vor fünf Jahren den Kampf angesagt hat, hoffte sie offenbar auf ein Ende mit Schrecken als den andauernden Schrecken ohne Ende. Nach jahrelangem Rechtsstreit ist Webers Firma Boardwalk kürzlich in Konkurs gegangen. Doch noch immer ist unklar, mit wie viel Verlust die Stadt am Ende aus dem Copa-Irrsinn aussteigen wird. Nun könnte eine weitere Nachzahlung drohen.
Wie berichtet, dürften die Forderungen der Stadt im Konkursverfahren alleine bereits mindestens eine halbe Million Euro betragen. Masseverwalter Johannes Jaksch möchte die alten Verträge von Weber nun an den Meistbietenden weiterverkaufen. "Es gibt schon Interessenten", kündigt er im Gespräch mit dem KURIER an. Schließlich geht es um prominente Plätze, nicht nur an der Copa Cagrana (jetzt Copa Beach), sondern auch beim Donaukanal. Immerhin wurdendem Pächter, Webers Firma Boardwalk, äußerst wertvolle Rechte eingeräumt – so wird etwa der ohnehin niedrige Jahreszins von teilweise nicht einmal zwei Euro pro Quadratmeter bei Schlechtwetter noch einmal reduziert. Gekündigt werden dürfen die Verträge nicht einmal, wenn es Zahlungsausfälle gibt.
"Mehr als 100 Verfahren"
Martin Jank vom Wiener Gewässermanagement pocht allerdings darauf, dass die Stadt Wien einer Weitergabe der Pachtverträge zustimmen muss. So lautet zumindest deren Rechtsansicht. Doch wie zu vielem, laufen beziehungsweise liefen darüber Verfahren mit Generalpächter Norbert Weber. Der Masseverwalter hat "mehr als 100 Verfahren" entdeckt, an denen die Boardwalk beteiligt ist: "Selbst bei allen rechtskräftigen Urteilen wurden Wiederaufnahmeverfahren eingeleitet", sagt Jaksch. Allein dadurch dürften der Stadt weitere Kosten entstanden sein.
Ende September soll es jedenfalls eine Gesprächsrunde zwischen Masseverwalter und Jank geben. Dann werden auch die Verträge besprochen werden. Jaksch setzt darauf, dass am Copa-Beach Events der Beachvolleyball-WM 2017 stattfinden werden: "Die Stadt möchte da sicher Rechtssicherheit haben." Jank betont allerdings, dass Weber nur noch einen relativ kleinen Bereich als Pacht habe.
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