Messerattacke in Wien, Täter in Kärnten geschnappt
Nachdem er vergangene Woche in Wien-Favoriten vor einem Lokal einen 21-Jährigen niedergestochen hat, ist bereits einen Tag später in Kärnten der Verdächtige festgenommen worden. Der 31-Jährige wollte mit dem Zug nach Italien, er wurde bei einer fremdenrechtlichen Kontrolle gefasst. Das Opfer wiederum flüchtete am Dienstag aus dem Krankenhaus - wenige Tage nach seiner Notoperation.
In der Nacht auf vergangenen Mittwoch soll der 31-jährige Marokkaner den Algerier vor einem Lokal nahe dem Quellenplatz niedergestochen und schwer verletzt haben. Laut Angaben des 21-Jährigen habe er den Täter zuvor noch nie gesehen. Er sei von ihm zuvor im Beisl in der Laxenburger Straße aufgefordert worden, vor die Tür zu gehen. "Auf dem Gehsteig hat er ein Messer gezückt und ihm wortlos in den Bauch gestochen", berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger aus der Befragung des Algeriers. Der 21-Jährige musste im Krankenhaus notoperiert werden. Er vermutete gegenüber der Polizei eine Eifersuchtstat, weil er sich mit der Freundin eines Freunds vom Täter getroffen habe.
Ausgeforscht
Durch Hinweise und Aussagen von Zeugen konnten die Ermittler rasch den 31-Jährigen als Verdächtigen ausforschen. Bereits am 26. Jänner wurde der Marokkaner bei der versuchten Ausreise nach Italien am Villacher Hauptbahnhof routinemäßig kontrolliert, wegen unrechtmäßigen Aufenthalts festgenommen und in das Anhaltezentrum Vordernberg überstellt.
Als die Polizei am Dienstag die Daten abglich, stellte sich heraus, dass "es sich in Wien und Villach um ein und denselben Mann handelt", informierte die Polizei. Am Mittwoch wurde er erst in das Anhaltezentrum Hernalser Gürtel nach Wien überstellt und am Donnerstag in eine Justizanstalt gebracht. Der 21-Jährige floh am Dienstag - fünf Tage nach der Notoperation - aus dem Krankenhaus. Dafür stahl er von der Frau eines Zimmergenossen die Jacke mit einem Handy. Das Spital appellierte an den Mann, sich umgehend wieder in ärztliche Behandlung zu begeben.
Sowohl Täter als auch Opfer hielten sich rechtswidrig in Österreich auf. Bei beiden wurde der Asylantrag bereits abgelehnt, von den jeweiligen Botschaften jedoch noch kein Heimreisezertifikat ausgestellt. Der 21-Jährige hatte auch immer wieder falsche Identitäten angegeben, um seinen rechtswidrigen Aufenthalt zu verschleiern.
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