Mediation: Showdown auf Steinhof-Gründen

Mediation: Showdown auf Steinhof-Gründen
Erstmals sitzen die Bürgerinitiative, Vertreter der Stadt und Bauträger an einem Tisch. Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht.

Johannes Gotsmy wird einen großen Tisch brauchen. Nach mehreren Einzelgesprächen lädt der Steinhof-Mediator erstmals alle Beteiligten zur gemeinsamen Sitzung. Knapp 20 Personen werden am runden Tisch zusammensitzen – Vertreter der Politik, der Bürgerinitiative, des Bauträgers Gesiba und Vertreter des Otto-Wagner-Spitals. Jeder hat sich vorgenommen, seine Sicht der Dinge darzulegen.

Eine Herausforderung für Gotsmy und seinen Kollegen Alexander Neumann.

„Es wird mit einer Vorstellung der einzelnen Teilnehmer beginnen“, verrät Gotsmy den groben Ablauf. Es folgen erste Fragen, die sofort geklärt werden können.

Vor allem die Bürgerinitiative wartet nach wie vor auf wichtige Antworten. Etwa wie der Verkauf jenes Areals ablief, auf dem das Reha-Zentrum der Vamed-Gruppe errichtet wird. KURIER-Recherchen ergaben, dass der neue Grundeigentümer die Firma Immoconsult ist, die VAMED dagegen nur Leasingnehmer. Auch das wird Gegenstand der Gespräche sein.

Vorstellungen

Mediation: Showdown auf Steinhof-Gründen

Danach sollen die Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, ihre Sicht der Dinge darzulegen“, erklärt Gotsmy. Diese gehen derzeit weit auseinander.

An den Punkten der Bürgerinitiative habe sich nichts geändert, erklärt Gerard Hadinger, der Sprecher der Initiative „Steinhof erhalten“: „Wir wollen keine Privatwohnungen am Steinhof, die Anlage muss im öffentlichen Eigentum bleiben und soll weiterhin sozialen Aufgaben dienen.“

Er sieht den runden Tisch als erste Möglichkeit, „unsere Anliegen erstmals vor den wichtigen Vertretern darzulegen.“ Für die Nutzung des Areals brauche es ein transparentes Gesamtkonzept.

Ein Konzept will auch Jennifer Kickert erstellen. Die grüne Gemeinderätin vertritt gemeinsam mit ihrer Kollegin Silvia Rubik von der SPÖ die Stadt. „Ich will herausfinden, an welchen Problemen man konkret arbeiten kann“, sagt Kickert. Sie legt sich aber auch fest: „Eine Nachnutzung des Areals muss erreicht werden.“ Allein weil sonst die Gebäude verfallen würden. Ob es Neubauten brauche, sei offen.

Vonseiten des Bauträgers Gesiba war stets zu hören, dass man an den Wohnbauten festhält. Ursprünglich waren mehr als 600 Wohneinheiten geplant. Die Hälfte davon wurde bereits abgesagt. Bürgermeister Michael Häupl hat zuletzt eine Neuplanung des Projekts angeordnet. Gesiba-Geschäftsführer Ewald Kirschner war bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Spitals-Verwaltungsdirektor Rainer Miedler vertritt bei der Mediation den Standpunkt des Spitals. Man befinde sich in einem Umstrukturierungsprozess, da einige Abteilungen in das neue Krankenhaus Nord absiedeln. Wichtig ist ihm vor allem das Reha-Zentrum. Das würde sein Spital ideal ergänzen, da dort Patienten direkt mit der Reha-Arbeit beginnen könnten.

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