Marx-Halle: Bisheriger Pächter, nur leicht verändertes Konzept

Start-ups und junge Kreative sollen in die Container in der Halle ziehen
Zuschlag für neue Nutzung der einstigen Rinderhalle bekam Herwig Ursin. Sein Vertrag sollte eigentlich auslaufen.

Seit heute, Mittwoch, ist fix: Die Agentur Hey-U mit Geschäftsführer Herwig Ursin erhielt den Zuschlag für die Neunutzung der Marx-Halle im dritten Bezirk. Sie setzte sich im zweistufigen Verfahren als Bestbieter durch. Damit ist für die Neunutzung der Halle deren bisheriger Pächter zuständig: Schon seit 2014 war die Agentur für Zwischennutzung der ehemaligen Rinderhalle beauftragt.

Ursprünglich wollte die Stadt in die Halle ja vor allem Start-ups einziehen lassen, was für ebenso viel Kritik sorgte, wie der Plan, eine gut funktionierende gemischte Nutzung (Konzerten, Märkte, Kunstveranstaltungen) aufzugeben. Doch daraus wird nun doch nichts: Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) erklärte am Mittwoch, dass das ohnehin nie so gedacht gewesen sei: „Mir war wichtig, dass die Halle öffentlich zugänglich und ein Schwerpunkt für junge Kreative und Life Science (etwa Biotechnologie, Anm.) gemacht wird.“

Die Halle mit der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion soll ein „Hotspot“ werden, die „Landmark“ des Viertels. Die Stadt wollte keine temporäre Nutzung, sondern eine durchgängige Öffnung. Das soll Herwig Ursin nun umsetzen. Im vorderen Bereich soll sich die Gastronomie ansiedeln. In der Haupthalle sollen junge Kreative ihre Start-ups und Co-Working-Spaces in Containern beziehen. Konzerte soll es weiterhin geben und auch der Verbleib der Kunstmesse Vienna Contemporary ist gesichert. Das Globe Theater soll nach der Renovierung wegen des Brandes im Herbst wieder in Betrieb gehen.

Neun Millionen

Die Liegenschaft in St. Marx gehört nach wie vor der Wiener Standortentwicklungs GmbH (WSE), Ursin erkaufte sich um 3,5 Millionen Euro das Baurecht an der Halle für insgesamt 67 Jahre. Auf diesen Zeitraum hochgerechnet wird der Zins für das Baurecht auf neun Millionen Euro steigen. Zusätzlich will Ursin zwischen zehn und 20 Millionen Euro investieren.

Unter wie vielen Bewerbern er sich durchgesetzt hat, wollte Gerhard Hierczi, Juryvorsitzender und Leiter der Wirtschaftsagentur, nicht verraten: Es seien „deutlich über zehn“ und „deutlich unter zwanzig“ gewesen.

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