Marktstandler klagen über Kundenschwund
"Meistens gehe ich zum Hofer einkaufen, nur noch spezielle Sachen, wie Gurken und Pfirsiche, besorge ich mir hier", erzählt Aurelia Baidinger, die immer seltener den Meiselmarkt im 15. Bezirk besucht. "Früher war er noch richtig gemütlich. Jetzt gibt es hier auch noch den Umbau. Klar, dass dadurch der Markt kaputtgeht."
Oberhalb der Markthalle errichtet die EGW Heimstätte seit März 71 Mietwohnungen, was auch Arbeiten in der Halle selbst erforderlich macht. Sehr zum Leidwesen der Standler: "Durch die Bauarbeiten haben wir um 40 Prozent weniger Kunden", klagt Maria Scheumbauer, die mit ihrem Mann seit zwölf Jahren auf dem Meiselmarkt Fleisch verkauft. Rund zehn Standler hätten ihr Geschäft schließen müssen. Es sei fraglich, ob alle davon nach Ende der Bauarbeiten wieder aufsperren. "Und auch die einmal verloren gegangene Kundschaft wird wohl nicht so leicht wieder zurückkommen", meint Scheumbauer.
"Derzeit schaut es schlecht aus. Ich hoffe, dass es nach Ende der Baustelle besser wird", sagt auch Gemüsehändler Hilmi Varis.
Weniger Besucher
"Die aktuellen Besucherzahlen sind tatsächlich nicht sehr gut", räumt Alexander Hengl vom Marktamt ein, das die Marktfläche gemietet hat. "Sie sind von 25.000 pro Woche auf 20.000 gesunken."
In Verhandlungen mit dem Bauherrn habe man aber so viel wie möglich herauszuschlagen versucht. "Die Halle wurde komplett neu gestrichen. Die Beleuchtung wurde erneuert. Und von unserer Seite haben wir mit den Standbetreibern eine Verringerung der Miete und der Betriebskosten vereinbart."
Im November sollten voraussichtlich alle Bauarbeiten abgeschlossen sein, die den Markt betreffen. Er könnte dann sogar besser funktionieren als davor, betont Hengl: "Statt 65 wird es zwar nur mehr 60 Stände geben. Die sind dafür aber alle ausgelastet."
Und beim Bauträger EGW Heimstätte verweist man auf die künftigen Mieter, die dann als potenzielle neue Kunden den Meiselmarkt beleben sollen.
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