Mariahilfer Straße: Fußgängerzone erst 2013

Mariahilfer Straße: Fußgängerzone erst 2013
Nächster Dämpfer für Wiens Vize­bürgermeisterin Maria Vassilakou. Der Umbau der Einkaufsstraße verzögert sich.

Es ist – abgesehen vom Parkpickerl – das grüne Prestigeprojekt. Vor gut einem Jahr präsentierte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou ihre Pläne für die Mariahilfer Straße. Österreichs bekannteste Einkaufsstraße solle eine Fußgängerzone erhalten. "Erste bauliche Maßnahmen könnten im Sommer 2012 passieren", war Vassilakou damals überzeugt. Gut ein Jahr und viele Gespräche später ist fix: Die Fußgängerzone kommt erst 2013.

Vor allem beim Verkehrskonzept für die Bezirke spießt es sich nach wie vor. "Gut Ding braucht eben Weile", sagt Renate Kaufmann (SP), Bezirksvorsteherin in Mariahilf. Man müsse auf die Auswirkungen des Umbaus achten. Derzeit sei etwa die Andreasgasse eine Wohnstraße. Bei einer Sperre der Mariahilfer Straße könnte die ruhige Gasse zur stark befahrenen Ausweichroute werden.

"Eine Umsetzung 2012 halte ich nicht für realistisch", sagt auch Thomas Blimlinger (Grüne), Bezirksvorsteher in Neubau. Neben Regelungen für Zu- und Abfahrten zur Mariahilfer Straße will Blimlinger die viel befahrenen Straßen Neustiftgasse und Burggasse entlasten. Gleiches gilt für die Gumpendorfer Straße im sechsten Bezirk. Die Bezirksvorsteher wünschen sich hier Tempo 30.

Busspur

Das stößt wiederum den Wiener Linien sauer auf. "Tempo 30 ist keine Lösung", sagt ein Sprecher. Derzeit werde aber über baulich abgegrenzte Spuren eigens für die Busse diskutiert. Auch die Route des 13 A ist noch nicht fix. Die von Mariahilf vorgeschlagene Variante, den Bus in der Neubaugasse in beide Richtungen zu führen, wird vom siebenten Bezirk vehement abgelehnt.

Im Büro der Vizebürgermeisterin will man noch nicht ausschließen, dass 2012 etwas passiert. "Wir arbeiten an einer verkehrlichen Lösung. Sobald es Ergebnisse gibt, kann man weitere Aussagen treffen", sagt ein Sprecher. Es sei aber auch nie die Rede davon gewesen, mit dem gesamten Umbau 2012 fertig zu sein.

Realisten im Magistrat planen allerdings mit einer Vorlaufzeit von 6 Monaten, um beschlossene Maßnahmen umzusetzen. Schließlich müssten die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. "2012 ist daher abgehakt", sagt SP-Verkehrssprecher Karlheinz Hora. Sofern eine Einigung erzielt werde, sei der Sommer 2013 realistisch. "Wir brauchen vor allem ein Konzept, das man richtig präsentieren kann", sagt Hora. Nach dem Wirbel rund um das Parkpickerl will sich Rot-Grün keinen weiteren Fehltritt erlauben. Das weiß auch der grüne Bezirksvorsteher Blimlinger: "Sonst haben wir gleich die nächste Volksbefragung."

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