Mariahilf: Grüner Bezirksvize legt sein Amt zurück
Nach sechs Jahren im 6. Bezirk hört der amtierende Bezirksvorsteher-Stellvertreter von Mariahilf, Michael Reichelt (Grüne), mit 31. März auf. „Die Überlegung gibt es schon länger“, sagt Reichelt im Gespräch mit dem KURIER. „Ich habe gemerkt, dass mir die journalistische Arbeit abgeht.“
Reichelt (52) war vor seiner aktiven Zeit als Grün-Politiker in Mariahilf zwölf Jahre lang Online-Chefredakteur des Seitenblicke-Magazins. 2017 dockte er bei den Grünen an und wurde Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Mariahilf. Jetzt, zur Hälfte seiner zweiten Amtszeit, sei der richtige Zeitpunkt, um sein Amt geordnet zu übergeben, sagt Reichelt.
Keine Streitereien
In den vergangenen Monaten gab es in einigen grünen Bezirksorganisationen Querelen. Im September kehrte die langjährige Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin des 9. Bezirks, Momo Kreutz, den Grünen den Rücken. Sie stellte damals in den Raum, nicht mit der von der Landesorganisation vorgegebenen Oppositionslinie zurechtzukommen. Ebenfalls im September trat Thomas Kerekes, Bezirksvorsteherin-Stellvertreter im 5. Bezirk, aus der grünen Partei aus (und behielt sein Mandat als Parteifreier).
Mit etwaigen Differenzen habe Reichelts Rücktritt aber nichts zu tun: „Im Bezirk gab es nichts, wo ich gesagt hätte: Ich schmeiße hin.“ Reichelts Entscheidung sei eine rein persönliche, sagt er. Er freue sich auf weniger Abendtermine und mehr Zeit mit der Familie. Reichelt legt auch sein Bezirksratsmandat zurück und will „als Bürger und Aktivist im Bezirk lästig bleiben“. Wer Reichelt nachfolgt, soll demnächst bekannt gegeben werden.
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