Luxus-Hotels kochen Suppe für Obdachlose

Luxus-Hotels kochen Suppe für Obdachlose
170 Liter Suppe für Obdachlose: Jürgen Lengauer vom Grand Hotel

Jürgen Lengauer ist es gewohnt, gut betuchte Menschen mit exklusiven Köstlichkeiten zu bekochen. Gestern, Donnerstag, machte der Küchenchef des Grand Hotels Wien eine Ausnahme: Gekocht hat er nicht für Hotelgäste, sondern für Obdachlose. „Wir helfen Bedürftigen immer gerne, wenn wir es können“, sagt Lengauer.

Das Grand Hotel ist nicht das einzige Wiener Luxus-Hotel, das nächste Woche Suppe für Obdachlose zubereitet: Am Montag kocht das Hilton Garden Inn, am Dienstag das Steigenberger Herrenhof, am Mittwoch das Intercontinental und am Donnerstag das Ritz.

Notwendig geworden ist das, weil die Suppenküche der Wiener Caritas in Ottakring kommende Woche renoviert wird. Täglich werden dort – meistens von Freiwilligen – 170 Liter Suppe frisch zubereitet und am selben Abend an fixen Standorten in der Stadt an Obdachlose ausgeschenkt. „Für viele Busgäste ist die Suppe die einzig warme Mahlzeit am Tag“, sagt Josef Heinzl, der bei der Caritas für den Canisibus zuständig ist. Auch das von der Caritas betriebene Hotel Magdas und die Tourismusfachschule Modul beteiligen sich an der Aktion.

Küchenchef Jürgen Lengauer hat die Kartoffelsuppe des Grand Hotels für die Obdachlosen übrigens nur gering abgewandelt: Die Suppe ist dicker, die Erdäpfel kommen nicht in Stücken, sondern werden püriert. Damit die Suppe nicht nur eine Vorspeise, sondern eine vollwertige Mahlzeit ist.

Julia Schrenk

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