Lobau-Tunnel: Asfinag muss 6000 Gebäude überprüfen

Das Großprojekt Lobau-Tunnel dürfte sich nicht verzögern.
Gericht erteilt Nachbesserungsauftrag punkto Lärmschutz. Für die "Fleißaufgabe" braucht die Asfinag mehr Zeit.

Nachbesserungsbedarf hat die Asfinag im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zum Lobau-Tunnel. Und zwar beim Thema Lärmschutz. Da erteilte das Bundesverwaltungsgericht nach Beschwerden von Umweltorganisationen – darunter das „Forum Wissenschaft und Umwelt“, Global 2000 und diverse Bürgerinitiativen – dem Straßenerrichter einen Verbesserungsauftrag. Die Frist für dessen Erfüllung würde eigentlich heute, Mittwoch, ablaufen. Doch die Asfinag braucht mehr Zeit.

Und zwar bis März 2017. So lange wird es dauern, zu prüfen, welche Anrainer des geplanten S1-Abschnitts Anspruch auf Lärmschutzmaßnahmen haben. Das bis dato vorgelegte Datenmaterial reicht für diese Beurteilung nicht aus. Grund seien die Größe des zu untersuchenden Gebiets, heißt es bei der Asfinag. Veränderungen an Gebäuden könnten nicht laufend aktualisiert werden.

„Das Verfahren wird also nicht so bald zu Ende sein“, schätzt Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation VIRUS.

Aufenthaltsräume

Laut Asfinag-Planungsleiter Thomas Grünstäudl müssen nun Tausende Gebäude, hauptsächlich in der Donaustadt, mittels Fotodokumentation evaluiert werden. „Insgesamt 6000 Häuser – 4800 Wohngebäude und 1200 Gewerbeobjekte.“

Bei diesen wird festgestellt, wo sich auf Giebel- und Dachflächen Fenster von Aufenthaltsräumen befinden. Das würde vor Baubeginn zwar ohnehin erledigt, sagt Grünstäudl. Nun fordere das Gericht aber quasi eine Fleißaufgabe ein.Die Untersuchung vor Baubeginn finde trotzdem statt. Niemand werde um seine Ansprüche umfallen, versichert Grünstäudl. Und auch der Bau des Lobau-Tunnels (ab 2019) werde sich nicht verzögern.

Nachforderungen seitens der Gerichtssachverständigen gibt es auch punkto Hydrogeologie. Nachbesserungsauftrag wurde aber noch keiner erteilt.

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