Liesing will "Pickerl-Gipfel" für den Süden Wiens

Pickerlpflicht in Liesing? Bezirksvorsteher Gerald Bischof will darüber nachdenken und einen Gipfel mit angrenzenden Bezirken.
Floridsdorf beobachtet Auswirkungen von Döbling. Nur in der Donaustadt bleibt man vorerst beim Nein.

Es ging Schlag auf Schlag. Zuerst Währing, dann Döbling, dann Favoriten und jetzt wahrscheinlich auch noch Hietzing. Die Zahl jener Bezirke, die sich auf die Einführung des Parkpickerls geeinigt haben – oder diese zumindest diskutieren wollen – löste zuletzt den berühmten Domino-Effekt aus. Wenn der eine fällt, fällt der andere auch. In dem Fall eben die Bezirke.

Aber was gedenken jene Bezirke zu tun, die sich bisher nicht zum Thema Parkraumbewirtschaftung geäußert haben - also Liesing, Floridsdorf und die Donaustadt?

Nachdem Favoritens Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner (SPÖ) erklärte, sie wolle das Parkpickerl im zehnten Bezirk spätestens mit der Verlängerung der U1 nach Oberlaa fixieren – das wäre im Jahr 2017 – muss nun nicht nur Simmering, sondern auch Liesing über eine Lösung nachdenken. Auf den 23. Bezirk wirken sich außerdem die Überlegungen von Hietzings Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) aus, die jetzt die teilweise Einführung des Parkpickerls in Erwägung zieht. „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Parkpickerl nicht in den 23. Bezirk passt“, sagt Gerald Bischof, Bezirksvorsteher von Liesing (SPÖ), aber: „Wenn die anderen Bezirke, also Favoriten und Hietzing, die Parkraumbewirtschaftung planen, müssen auch wir uns anschauen, ob wir reagieren müssen.“ Auch wenn das Thema „noch nicht extrem dringlich“ sei – der „Parkplatzdruck“ bei der U-Bahn und Schnellbahn-Station sei bereits groß.

Gemeinsame Lösung

Bischof will nun die Kolleginnen aus Favoriten und Hietzing zu einem Gespräch in Frühjahr einladen. „Das müssen wir gemeinsam lösen“, sagt der Bezirkschef, der „nicht freiwillig für ein Parkpickerl“ ist, weil „der durchschnittliche Liesinger kein Parkplatzproblem hat“. Er halte außerdem nichts davon, das Parkplatzproblem nur „von der einen Gasse in die nächste zu verschieben“. Es müsse eine regionale Lösung mit den Nachbarbezirken geben.

In Floridsdorf gedenkt man, ob der Pläne in Währing und Döbling vorerst nicht zu reagieren. „Bei uns ist das Parkpickerl derzeit kein Thema. Das Verständnis dafür in der Bevölkerung ist nicht sehr hoch“, meint Bezirkschef Georg Papai (SPÖ). Auch die Kurzparkzonen rund um die U1-Station Leopoldau und den Franz-Jonas-Platz bei der U6 Floridsdorf würden gut funktionieren. Papai glaubt nicht, dass die Einführung des Parkpickerls in Währing und Döbling Veränderungen in Floridsdorf mit sich bringt. „Und wenn doch, müssen wir uns dann etwas überlegen.“

Nur in der Donaustadt bleibt man vorerst ganz klar beim Nein zum Parkpickerl: „Aufgrund der derzeitigen Parkplatzsituation ist in der Donaustadt eine Parkraumbewirtschaftung nicht sinnvoll“, heißt es von Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ).

Kommentare