Letzter Schliff für den Rohdiamanten

Letzter Schliff für den Rohdiamanten
Luxusherberge. Noch gehen Arbeiter im Sans Souci Hotel ein und aus, in vier Wochen wird eröffnet.

Norbert Winkelmayers Nächte sind derzeit kurz. In nur vier Wochen soll das Herzensprojekt des Immobilienentwicklers, das Sans Souci Hotel, eröffnen. Doch noch wuseln Bauarbeiter hektisch durch die Gänge und Zimmer des Luxushotels. Täglich ist Winkelmayer daher bis am Abend auf der Baustelle, in der Nacht werden Mails beantwortet.

2010 übernahm die Sans Souci Group das Gebäude an der Burggasse 2, seither wird an dem 5-Stern-Boutiquehotel gewerkt. Am 15. Dezember soll nun aufgesperrt werden. 63 Zimmer wird das Hotel haben, die Hälfte davon Suiten und Junior Suiten. Die oberen drei Stockwerke sind für Wohnungen reserviert. Der Einstiegspreis für ein Zimmer liegt bei 240 Euro, die Grand Suite kommt auf 2000 Euro. Täglich.

Marmor

Letzter Schliff für den Rohdiamanten
Der Marmorboden im Eingangsbereich ist bereits verlegt, dünnes Papier schützt den Stein vor den staubigen Schuhen der Arbeiter. Auch das Pult für die Rezeption ist bereits geliefert, hier sollen dann Hotelbesucher und Wohnungsbesitzer empfangen werden. Gleich links ist der Abgang in den 600 großen Spa-Bereich. Er steht nur Hotelgästen und Bewohnen zur Verfügung. „Dazu kommen 150 Extramitgliedschaften“, sagt Winkelmayer. Preis? – „215 Euro pro Monat.“

Die Dampfbäder und Saunen sind bereits eingebaut, Arbeiter werken gerade im zukünftigen Relax-Bereich. Der ganze Stolz von Winkelmayer ist aber das 21 Meter lange Sportbecken. „Dass war mir sehr wichtig, da ich selber gerne schwimme.“ Leider ist noch kein Wasser im Becken, da die Luster noch nicht montiert sind.

Wer sich Luster im Hallenbad vorstellen kann, versteht auch das eigenwillige Designkonzept des Sans Souci. Der internationale Designer Philippe Starck entwarf einen Mix aus Barock und Moderne, Wiener Fischgrätparkett trifft auf goldene Stühle, Pop Art Deko auf Marmor. Noch ein Beispiel: Sämtliche Flachbildschirme werden hinter Spiegeln versteckt, gesteuert wird alles mittel Smart-Phone. „Ich will damit ein junges Klientel ansprechen“, sagt Winkelmayer.

Finanzierung

48 Millionen Euro kostet das Haus, um drei Millionen mehr als veranschlagt. Finanziert wird das Projekt vor allem durch die 15 Wohnungen über dem Hotel. Von der 65 Kleinwohnung bis zum 360 Penthouse reicht die Palette, der Quadratmeterpreis beträgt 10.000 bis 18.000 Euro. Zehn Wohnungen sind verkauft, die restlichen sollten in den nächsten Wochen ihre Besitzer finden. „Die Käufer sind Geschäftsleute, vorwiegend aus Westeuropa“, sagt Winkelhofer. Für fast alle ist Wien nur der Zweit- oder Drittwohnsitz. Sie würden das Hotel-Service samt Security schätzen, erklärt Winkelmayer.
Wieder zu haben ist das 8,5 Millionen teure Penthouse. „Der Käufer hat das Geld nicht überwiesen, also bin ich vom Vertrag zurückgetreten“, sagt Winkelhofer. Es gebe schon Interessenten – auch aus Österreich.

Fakten

Aktuelles in Zahlen 48 Millionen Euro kostet das luxuriöse Hotelprojekt 63 Zimmer hat das Hotel. Die günstigsten kosten 200 Euro / Nacht 15 Wohnungen sind in den oberen drei Stockwerken untergebracht.

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