Im Dezember des Vorjahres spazierte das Duo in ein Lager am Hauptbahnhof, in dem Kleidung für ÖBB-Werbeaktionen gelagert war. Die zogen Promotoren – meist Studenten – an, wenn sie in den Zügen etwa Kaffee verteilten. Wenig später kamen die Angeklagten mit zwei Jacken, zwei Westen und zwei Taschen wieder heraus.
Der unbekannte Thomas
"Ein Promotor namens Thomas hat uns gesagt, wir sollen uns den Schlüssel vom Reisezentrum holen und die Sachen für ihn herausholen", erklärten die beiden. Doch Nachforschungen der Polizei nach einem "Thomas" blieben ergebnislos.
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Der 21-Jährige ist außerdem angeklagt, weil er seine Oma gestalkt hatte. Bis zu 250-mal am Tag rief er die Frau an. Das führte dazu, dass die Großmutter die Nummer des Enkels blockierte und nur noch mit Tabletten einschlafen konnte. "Dass die Oma sagt, ich will meine Ruhe haben, hat mich erschüttert", sagt die Anwältin des 21-Jährigen. Auch die Richterin sieht die Familie in der Pflicht. "Aber so weit darf es nicht gehen“, hält sie fest.
Keine Zweifel hat sie, was den Einbruchsdiebstahl bei den ÖBB betrifft. "Diesen Thomas gibt es nicht.“
Urteile: Fünf Monate bedingt plus Bewährungshilfe für den 21-jährigen Zugfan, drei Monate bedingt für seinen Freund, der aus Mitleid mitgemacht hat. Rechtskräftig.
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