Laufen, leiden und immer lächeln
Laufen, leiden und trotzdem lächeln – das 30. Jubiläum des Vienna-City-Marathons wurde am Sonntag zum gigantischen Volksfest. Die Frühlingsstimmung schien die 41.000 Hobbysportler auf Schritt und Tritt zu beflügeln. Seit Langem wagten sich wieder mehr als 10.000 Marathonis über die gefürchtete 42,195-Kilometer-Distanz.
Trotz kleiner und größerer Dramen war Partystimmung angesagt. 300.000 begeisterte Fans feuerten die kämpfenden Läufer fulminant an. Trotzdem warfen so einige, speziell auf der Prater Hauptallee und der Schüttelstraße – völlig ausgepowert – das Handtuch. Enttäuschte Gesichter waren kaum zu sehen. Motto: „2014 sind wir besser trainiert.“
Carsten Semmelrogge aus Berlin lief bereits acht Marathons, Wien war für ihn allerdings eine Premiere: „In Berlin hab’ ich keinen Startplatz mehr bekommen. Also feiere ich über die lange Distanz mit Wien das Marathon-Jubiläum. Und meine Frau Regina drückt mir die Daumen.“
„Wir feuern alle an“
So ähnlich sahen das auch zigtausende Zaungäste entlang der Strecke. „Wir warten auf niemanden Bestimmten. Wir feuern alle an“, erklärten Judith und Manfred Wacha aus Kaisermühlen vor der Oper. Die beiden Kids, Judith und Leo, thronten auf den Schultern der Eltern und beobachteten aufgeregt das Spektakel.
Zum 30. Jubiläum des Wien-Marathons warf sich so mancher Läufer in Schale. Teilnehmer mit Bürgermeister-Masken huschten ebenso über den Asphalt wie eine zünftige Trachtengruppe in schneidigen Lederhosen oder ein zuckerlrosa Osterhase. Ob tatsächlich alle das Ziel erreicht haben, konnte nicht recherchiert werden.
„Ganz locker “ erreichten Mario, Toni, Franz und Hubert aus dem Salzburger Straßwalchen das Ziel am Heldenplatz. Die vier Feuerwehrmänner absolvierten gemeinsam den Halbmarathon. Im Gastrobereich wurde der Lauf – im Sitzen – analysiert. Dabei durfte schon das eine oder andere Bierchen zur Regeneration sein: „Super organisiert, geiles Wetter. Nur des nächste Mal halten wir uns am Vorabend ein bissl zurück. Wir gehen einfach früher schlafen.“
Frühaufsteher
Sehr früh aufgestanden ist am Sonntag Oberst Josef Binder von der Verkehrsabteilung: „Der Lauf ist zur Wiener Tradition geworden, die Lenker haben sich daran gewöhnt. Es gab kaum Vorfälle. Auch die Rettungseinsätze hielten sich in Grenzen. Blessuren sind bei einem solchen Event normal.“
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