Längere Öffnungszeiten für zwei Wiener Märkte
"Endlich hat es geklappt", sagt Dominik Weiser, sichtlich erfreut. Der 43-Jährige betreibt den Stand 16 am Schwendermarkt im 15. Bezirk. Im Mai, Juni und Juli darf Weiser seinen Stand jetzt endlich bis 21 Uhr geöffnet lassen. Das war ihm bisher verwehrt geblieben.
Denn Weisers Stand 16 läuft als Handelsbetrieb, ist aber eine Mischung aus Handel und Gastronomie: Es gibt hochwertige Lebensmittel zu kaufen, man kann dort aber auch Kaffee oder ein Glas Wein trinken. "Ich sehe mich als Nahversorger , und als dieser sollte ich zumindest länger als der Billa offen haben dürfen", beklagte Weiser zuletzt. Grundsätzlich darf der Handel in Wien bis 21 Uhr offen halten, Markstände sind davon aber ausgenommen.
"Übergangslösung"
Um das zu bekämpfen, wandte sich Weiser gemeinsam mit drei anderen Standbetreibern vom Schwendermarkt an den Bezirk. Im Mai wurde ein Antrag auf Verlängerung der Öffnungszeiten beim Marktamt gestellt. Zuletzt brachte Weiser sein Anliegen bei Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) vor: Dass als Handelsbetriebe angemeldete Marktstände nicht bis 21 Uhr geöffnet haben dürfen, sei "im Sinne der Chancengleichheit nicht fair", argumentierte Weiser. Auch Sima erkennt "Handlungsbedarf" und kündigt an, das Thema Öffnungszeiten in der geplanten Novellierung der Marktordnung "dementsprechend" zu berücksichtigen.
Im Mai, Juni und Juli dürfen nun die Handelsbetriebe am Schwender- und am Meidlinger Markt (auch dort gab es den Wunsch nach längeren Öffnungszeiten) bis 21 Uhr offen halten. Laut Alexander Hengl vom Wiener Marktamt handle es sich um eine "Übergangslösung". Andere Wiener Märkte, etwa der Naschmarkt, wollten die Öffnungszeiten der Handelsbetriebe nicht verlängern.
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