KURIER-Umfrage: Knapp zwei Drittel gegen City-Maut

KURIER-Umfrage: Knapp zwei Drittel gegen City-Maut
ÖAMTC und ARBÖ fordern stattdessen den Ausbau der Öffis.

Der KURIER-Artikel über die City-Maut schlägt hohe Wellen. Mehr als 2500 KURIER-Leser nahmen bisher an der Online-Umfrage teil, zusätzlich gibt es Hunderte Postings zu dem Thema. Dabei wird die derzeitige Ablehnung  deutlich. Auf die Frage „Sind Sie für eine City-Maut in Wien?“ antworteten 62 Prozent mit „Nein, denn die Citymaut ist doch nur reine Geldabzockerei.“

24 Prozent sehen die Citymaut hingegen als einzige Maßnahme, die Autos in Wien zu reduzieren, 7 Prozent würden die Citymaut akzeptieren, wenn  Parken in Wien gratis wäre, 4 Prozent sind für eine soziale Staffelung. Auffällig: Nur 3 Prozent ist die City-Maut egal.
Ein ähnliches Bild zeigen die Postings auf www.kurier.at. „Die Leute, die auf das Auto angewiesen sind, werden wieder einmal abgezockt“, findet Poster „schau schau.“
„Kommt die rot-grüne City-Maut, bin ich  für eine schwarze, niederösterreichische Grüngürtel- & Shoppingcenter-Maut“, schreibt  User „Geht’s noch?“.

In Niederösterreich lehne man unausgegorene Ideen zur  City-Maut ab, heißt es aus dem Büro des Verkehrslandesrats Karl Wilfing. Wien tue zudem nichts für eine Umfahrung und habe auch keine Öffi-Angebote für Gelegenheitsnutzer. Im Gegenteil, die Einzeltickets seien teurer geworden.

"Vom Umland abgeschnitten"

KURIER-Umfrage: Knapp zwei Drittel gegen City-Maut

 „Ich bin gegen jede weitere Belastung der Autofahrer“, sagt auch ARBÖ-Generalsekretärin Lydia Ninz.  Durch eine City-Maut wäre Wien wirtschaftlich vom Umland abgeschnitten. „Außerdem fahren auch täglich 100.000 Wiener aus der Stadt hinaus“, erinnert Ninz. „Eine Einführung der City-Maut ist teuer und unnötig“, sagt ÖAMTC-Jurist  Martin Hoffer. Aus   Sicht des ÖAMTC wäre weitaus wichtiger, den Wienern und den 200.000 Pendlern die mit dem Auto kommen,  den Umstieg auf die öffentlichen   Verkehrsmittel noch schmackhafter zu machen, etwa mit Park-&-Ride-Anlagen.

Doch es gibt auch Befürworter, etwa KURIER-Leser Lacy Laser, der in der  City-Maut  die einzige Möglichkeit sieht, die Städte lebenswert zu halten: „Jemand, der im Grünen wohnen will, aber in der Stadt arbeitet, soll  Öffis benutzen oder dafür zahlen, dass er die Lebensqualität der Stadtbewohner verringert.“ Positiv sehe eine Maut auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Zu viel Platz in der Stadt würde für Autos verwendet. „Die City-Maut ist ein gutes Mittel, um den Verkehr zu verringern“, sagt Sprecherin Heike Hochhauser. Die Einnahmen könnten  für  den Ausbau der Öffis verwendet werden.

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