Treffpunkt Wien: Lässig im Augustin

Manuel Rubey isst am liebsten Flatbread mit Prosciutto.
Ob Brunch oder Bandprobe: Der KURIER-ROMY-Nominierte Manuel Rubey i(s)st gerne im Augustin.

Jede Clique braucht ihr Stammlokal. Zuschauer amerikanischer Serien wissen das. Bei "Friends" war es das Central Perk. Bei "Beverly Hills 90210" gab es das Peach Pit. Und die Wiener Band "Familie Lässig" mit dem Sänger und ROMY-Nominierten Manuel Rubey hat das Augustin in der Märzstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus. Lokalbesitzerin ist praktischerweise die eigene Schlagzeugerin, Cathi Priemer. Vor Jahren richtete die Musikerin im Keller einen Raum zum Schlagzeug-Üben ein. Nun kommt die sechsköpfige Band hier zum Proben zusammen – und kann sich anschließend in dem urigen Lokal mit den schweren Samtvorhängen und den bunt zusammengewürfelten Stühlen ein Stockwerk höher bei Gin Tonic, Tegernseer Bier oder Flatbread stärken.

Kalte Winternacht

Treffpunkt Wien: Lässig im Augustin
Manuel Rubey im Restaurant "Augustin" in der Märzstraße. Wien, 10.03.2015
Kennengelernt hat Schauspieler Rubey das Lokal lange vor der Bandgründung. Auf der Suche nach einem letzten Getränk kam er eines Nachts mit Freunden zufällig vorbei. Damals war Priemers Oma noch die Lokalchefin des Vorstadtgasthauses und es gab einen Ofen, an dem das Bier in der kalten Winternacht besonders gut schmeckte. Nun bestellt Rubey das Flatbread mit Prosciutto, Schafkäse und Rucola.

Als der Kellner ihm das Gericht bringt, gibt es noch jemanden, der interessiert auf den Teller blickt: Restaurant-Kater Luc hat sich von seinem Schlafplatz auf der Couch erhoben und fixiert den Teller. Der rote Kater stammt, ebenso wie seine Katzenfreundin Lea, aus dem Tierheim. Seit eineinhalb Jahren streichen die Tiere Gästen um die Beine. Genauso lange arbeitet Luc auch schon an der Taktik, hin und wieder ein Stück Schinken zu stibitzen.

Gott und Söhne

Treffpunkt Wien: Lässig im Augustin
Treffpunkt Wien
Den Anstoß für die Gründung der "Familie Lässig" gab vor Jahren übrigens Andreas Fuderer, der Direktor des Stadtsaals. An diesem Veranstaltungsort in der Mariahilfer Straße spielt Rubey mit Thomas Stipsits derzeit die letzten Vorstellungen ihres Kabaretts "Triest".

Ein neues Programm der beiden ist bereits in Planung. "Gott und Söhne" lautet der Titel. Premiere ist im Herbst und Karten können bereits gekauft werden. "Wahrscheinlich wird es eine Art moderner Reigen." Genaueres kann Rubey noch nicht sagen – weil er es noch gar nicht weiß. Wie so oft bei Kabarettprogrammen wurden einfach ein Premierentag und ein Titel fixiert. Während Fans also Plätze reservieren, versuchen die Kabarettisten, das Programm fertigzubekommen – und dabei den Titel auch einzulösen.

Treffpunkt Wien: Lässig im Augustin
Neben der Bühne ist Rubey auch auf der großen Leinwand zu sehen. In "Gruber geht" spielt Rubey, der bei der diesjährigen ROMY in der Kategorie "Beliebtester Kino-/TV-Schauspieler" nominiert ist, den egozentrischen Mittdreißiger John Gruber, der eine Vorliebe für Frauen und schnelle Autos hat und mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wird. Doch so unsympathisch, wie Gruber allgemein gehandhabt wird, findet Rubey ihn nicht. "Natürlich ist er problematisch, aber seine direkte Art, sein Tourette-artiger Drang, die Wahrheit zu sagen, den mag ich. Der ist so schön unösterreichisch."

Unösterreichisch ist auch Rubeys Anti-Alkohol-Regel. Um seinen Alkoholkonsum in Maßen zu halten, hat er eine Einser-Regel aufgestellt: Einen Tag in der Woche, eine Woche im Monat und ein Monat im Jahr gibt es weder Bier noch Wein. Gut, dass es im Augustin genug antialkoholische Alternativen gibt.

Angebot
Wiener und Internationale Küche; empfehlenswert: Frühstückssalon am Wochenende (9.30 bis 15.30 Uhr)
Preise
Niedrig bis mittelpreisig; Hauptspeisen beginnen bei 8,50 €, Krügerl 3,90 €, Spritzer 2,90€
Atmosphäre
Sehr gemütlich; urig mit Vintageflair; ruhiger Gastgarten im Sommer

Reservierung
Abends und am Wochenende empfiehlt es sich, einen Tisch zu reservieren
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