Kunstdiebstahl: Millionenbeute im Getränkelager

Kunstdiebstahl: Millionenbeute im Getränkelager
Einbrecher stahlen Bilder im Wert von 1,5 Millionen Euro. Beharrlichen Kripo-Beamten gelang es, den Fall zu klären.

Durch Beharrlichkeit konnte die Polizei in Wien einen Kunstdiebstahl im Umfang von 1,5 Millionen Euro aufklären. Ein Großteil der Beute wurde sichergestellt, zwei mutmaßliche Täter sitzen in Untersuchungshaft.

Zwischen dem 1. und 3. September kletterten Einbrecher über eine Mülltonne und einen Balkon in das Atelier des 85-jährigen Malers Franz Grabmayr im Karl-Marx-Hof in Wien Döbling. Das versprach fette Beute. Denn die Werke des bekannten Malers und Pantomimen erzielen bei internationalen Auktionen Preise in fünfstelliger Höhe. Bei dem Einbruch erbeuteten die Täter das Lebenswerk des Malers: 350 "Tanzblätter".

Schwierige Erhebungen

Kunstdiebstahl: Millionenbeute im Getränkelager

Die gestohlenen Bilder tauchten in der einschlägigen Szene nicht mehr auf. Ein Zeuge hat aber drei Männer vor dem Tatort beobachtet. So konnten die Beamten des der Kriminalaußenstelle West (Gruppe Kargl/Oberst Rabensteiner) in langwierigen Erhebungen zwei Verdächtige lokalisieren. Als mutmaßlicher Einbrecher wurde der 43-jährige iranische Asylwerber Farnnock S. festgenommen. Die Beamten staunten: Er ist ein offiziell Obdachloser mit Wohnsitz. Denn er logierte in einem Wohnhaus der Bewährungshilfe in Wien-Leopoldstadt. Dort werden Haftentlassene aller Bezirke untergebracht.

Der Verdächtige machte aber keine brauchbaren Angaben zum Verbleib der Bilder. Erst nach weiteren Erhebungen stießen die Kriminalisten auf den 43-jährigen Yildirm K., der in einer Seitengasse nahe der Lugner-City ein "anatolisches" Gasthaus betreibt. Im Getränkelager wurden die Bilder gefunden. Sie waren ziemlich lieblos und unprofessionell gelagert. Es fehlten aber nur 15 Stück.

Die Verdächtigen bestreiten die Tat. Der Wirt behauptet, der mutmaßliche Einbrecher sei ein Stammgast von ihm. Er habe über Probleme mit seiner Wohnung geklagt und dass er einen Teil des Inventars zwischenbunkern müsse. Deshalb habe er das Lager zur Verfügung gestellt.

Hartnäckigkeit

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner meldete sich spontan zu Wort: "Nur durch die Professionalität und Hartnäckigkeit der Polizistinnen und Polizisten des Landeskriminalamtes Wien konnte dieser Kunstdiebstahl rasch geklärt und die Gemälde dem Besitzer bereits wieder ausgehändigt werden. Auch gilt es an dieser Stelle den vielen couragierten Bürgerinnen und Bürgern zu danken, die durch viele zweckdienliche Hinweise die Profis des Landeskriminalamtes bei ihrer Aufklärungsarbeit unterstützt haben."

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