Konzept: Mexikoplatz soll zum Wohnzimmer werden

Konzept: Mexikoplatz soll zum Wohnzimmer werden
Der ehemalige Kriminalitäts-Hotspot soll jetzt zu einer Wohlfühloase werden. Die Neos haben Ideen vorgelegt.

Mexikoplatz. Das ist schon fast ein Reizwort für viele Wienerinnen und Wiener. Zu lange war hier eine der dunkelsten Ecken Wiens, ein verschriener Kriminalitäts-Hotspot, ein Umschlagplatz für Waffen und Drogen. Das war damals in den 1980er/90er-Jahren.

Die Polizei hat durchgegriffen, vom früheren Schmuddel-Image ist der Platz weit entfernt. „Mit damals ist es nicht mehr vergleichbar“, sagt Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ). Aber eine Aufwertung könne der Mexikoplatz trotzdem vertragen.

Das sehen auch die Anrainer so. Die Neos Leopoldstadt haben eine Bürgerbefragung durchgeführt, an der sich 160 Menschen beteiligt haben. Anhand der Ergebnisse haben die Neos nun ein Konzept für den Platz erarbeitet, das dem KURIER vorliegt.

„Wir wollen den Mexikoplatz zum verlängerten Wohnzimmer machen, zu einer Wohlfühloase im Grätzel“, sagt Christian Moritz, Klubobmann der Leopoldstädter Pinken.

Um so eine Wohlfühloase zu schaffen, müsse in erster Linie an der Sauberkeit gearbeitet werden. Fast alle hätten das als größtes Problem genannt, sagt Moritz. Konkret wird gefordert, dass die Frequenz zur Reinigung der öffentlichen Toilettenanlagen erhöht und die Mistkübel öfter geleert werden sollen.

Denkmal umstellen

Die Aufenthaltsqualität soll ebenfalls gesteigert werden. Der Kinderspielplatz soll, so der Wunsch, etwa vergrößert werden und ein Bodentrampolin bekommen. Herzstück des Konzepts ist der Umgang mit der Erinnerungskultur. Gewünscht wird, dass das Denkmal zur Erinnerung an den Protest Mexikos gegen die Okkupation Österreichs im Jahr 1938 einen besseren Platz bekommt.

Derzeit steht es am Weg zur Franz-von-Assisi-Kirche, laut Moritz „etwas lieblos abgestellt“. Angedacht ist eine würdevollere Umrahmung im westlichen Teil des Platzes. „Es gehört auf jeden Fall weiter vorne hin“, sagt auch Nikolai. Nun arbeitet die Bezirksentwicklungskommission eine passende Lösung aus.

Apropos Franz-von-Assisi-Kirche: Sie sei eine „Top-Sehenswürdigkeit“, so Moritz. Allerdings würden Touristen oft herumirren, weil eine passende Beschilderung fehlt.

Konzept: Mexikoplatz soll zum Wohnzimmer werden

Die Franz-von-Assisi-Kirche gilt als Top-Sehenswürdigkeit. 

Um dem entgegenzuwirken, wird nun geprüft, ob eine Info-Stele im Eingangsbereich des Mexikoplatzes vor der U1 Station Vorgartenstraße angebracht werden kann. Dort sollen unter anderem die Entfernungen und Gehzeiten zu den umliegenden Öffi-Stationen, Wien-Mobil-Stationen, öffentlichen WCs und eben Sehenswürdigkeiten ersichtlich sein.

Ein weiteres Anliegen: Die Gehwegunterführung in Richtung Donaulände soll sicherer werden. Diese ist derzeit schlecht beleuchtet und auch nicht gut einsehbar. Auch Drogen werden hier verkauft, sagt Moritz. „Allerdings keine harten Drogen wie früher.“

Konzept: Mexikoplatz soll zum Wohnzimmer werden

Das Denkmal zu Ehren Mexikos soll  würdigeren Platz bekommen. 

Feste erwünscht

Die Anrainer sind laut Befragung sehr interessiert daran, den Mexikoplatz als Grätzelzentrum auch wirklich zu nutzen. 71 Prozent wünschen sich Veranstaltungen wie Flohmärkte, Feste oder Freiluftkino. Auch gemeinschaftliches Garteln steht ganz oben auf der Wunschliste.

Auch bei den anderen Fraktionen im Bezirk steht man dem Vorstoß der Neos positiv gegenüber. Alle eingebrachten Anträge wurde einstimmig angenommen.

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