Karlskirche in Wien: Menschlicher Knochenfund bei Bauarbeiten
Mittwochabend machten Bauarbeiter neben der Karlskirche im Zuge von Umbauarbeiten auf der Argentinierstraße einen ungewöhnlichen Fund: Sie entdeckten Teile eines menschlichen Skeletts.
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Die zuständigen Behörden wurden daraufhin informiert. Die Stadtarchäologie nahm die Untersuchungen noch am selben Tag auf. Erste Erkenntnisse konnten dadurch bereits gewonnen werden: "Man kann ausschließen, dass der Fund einen zeitgeschichtlichen Hintergrund hat", erklärt Christoph Öllerer von der Stadtarchäologie Wien gegenüber dem KURIER.
Was gefunden wurde
Sichergestellt wurden mittlerweile außerdem weitere Überreste. Die Knochen müssen freigelegt und geputzt werden, es werde also noch Zeit in Anspruch nehmen, bis konkrete Aussagen getroffen werden können, so Öllerer. Momentan sind die Grabungen noch in vollem Gange, fest stehe aber, dass es sich um mehrere Individuen handle.
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Der Verdacht liegt nahe, dass die menschlichen Skelettteile Überbleibsel eines einst dort ansässigen Friedhofs seien. Bis Ende des 18. Jahrhunderts befand sich bei der heutigen Fundstelle ein Friedhof.
Auf Spekulationen, dass es sich bei den Funden um das nie gefundene Skelett von Barockkomponist Antonio Vivaldi handeln könnte, lässt sich Öllerer nicht ein: "Das ist definitiv unwahrscheinlich. Es wäre sozusagen ein Zufallstreffer." Da keine Inschrift oder Grabbeigaben sichergestellt werden konnten, könne man aber nie vollständige Gewissheit haben. Der Friedhof sei zudem relativ groß gewesen.
Letzte Ruhestätte
Unabhängig davon, wer tatsächlich an der Fundstelle begraben liegt, sei es der Karlskirche und dem dort ansässigen Kreuzherrenorden ein Anliegen, dass der Toten gedacht wird, wie es in einer Aussendung heißt. „Wir haben der Stadtarchäologie schon mitgeteilt, dass wir die Karlskirche für die endgültige Beisetzung der Überreste zur Verfügung stellen möchten,“ so Karlskirchen-Rektor und Provinzial des Kreuzherrenordens in Österreich Pater Mare Pučalík „Die Errichtung einer entsprechenden Gedenktafel wäre bestimmt auch eine Bereicherung für die Kulturstadt Wien.“
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