Neue "Blockade-Welle" im Februar, Spuckattacke auf Aktivistin Krumpeck

Neue "Blockade-Welle" im Februar, Spuckattacke auf Aktivistin Krumpeck
Auch bei der Klebeaktion am Freitag kochten die Emotionen mancher Autofahrer und Passanten hoch. Im Februar sollen die Proteste weitergehen.

Um 8 Uhr stand der Verkehr rund um die Kreuzung Wiener Getreidemarkt und auf der Wienzeile still. Es dürften wieder rund zehn bis fünfzehn Aktivisten im Einsatz gestanden sein. 

Als Zeichen der Solidarität mit Lützerath, einem Dorf, das in Deutschland wegen dem Braunkohleabbau vor Ort Schlagzeilen machte, bauten die Aktivisten auf der Straße ein gelbes X auf.

Klima-Blockade: Aktion rund um den Wiener Naschmarkt

Frust bei den Autofahrern

Wie auch in den vergangenen Tagen schlug den Aktivisten viel Aggressivität entgegen. Besonders Martha Krumpeck bekam den Frust so mancher Autofahrer zu spüren: Ihr wurde direkt ins Gesicht gespuckt.

Das bestätigt auch Florian Wagner, Sprecher der Letzten Generation: "Wir wissen nicht genau, wer das war, es dürfte sich um einen Passanten gehandelt haben."

Auch ein bekannter Gastronom, der seine Tochter im Krankenhaus besuchen wollte, ließ seinem Ärger freien Lauf. Er beschimpfte die Aktivisten und versuchte, einige zur Seite zu drängen, um Platz für die Autos zu schaffen.

Wie auch in den vergangenen Tagen wiederholten die Aktivisten ihr Anliegen. “Leere Worte helfen niemandem. Diese Regierung braucht endlich einen Plan, wie sie die selbst gesetzten Ziele auch einhalten kann! Dazu gehört auch, die einfachsten, offensichtlichesten Schutzmaßnahmen wie Tempo 100 auf der Autobahn endlich umzusetzen", wird Aktivist Florian, 51, in einer Aussendung zitiert.

Polizei im Einsatz

Die Exekutive war rasch vor Ort. Unmittelbar nach Beginn der Aktion begann die Polizei, erste Aktivisten von der Fahrbahn zu lösen. Um kurz vor 9.15 Uhr hatte die Polizei die Straßen freigemacht, 15 Minuten später konnte auch die letzte Teilnehmerin vom Asphalt gelöst werden. 

Neue "Blockade-Welle" im Februar, Spuckattacke auf Aktivistin Krumpeck

Seit 8 Uhr steht der Verkehr um den Naschmarkt still.

Keine langen Wartezeiten

Laut ÖAMTC kam es Freitagfrüh zu keinen langen Verzögerungen im Frühverkehr. Auf der Rechten Wienzeile standen die Pkws zurück bis zur Kettenbrückengasse, auf der ehemaligen Zweierlinie bis zum Volkstheater. Auch auf den umliegenden den Ausweichstrecken gab es streckenweise Stau.

Mit dem heutigen Tag ist zumindest die angekündigte Aktionswoche der "Letzten Generation" vorbei. Weitere Aktionen werde es aber dennoch geben, kündigten die Klimaaktivisten im Vorfeld an.

Sehen Sie hier ein Video der vorigen Aktion:

"Reger Zuwachs"

Die Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ verzeichnen indes regen Zuwachs. In den vergangenen Tagen haben laut dem Sprecher rund 150 Personen ein Kontaktformular auf der Homepage der NGO ausgefüllt und ihre Bereitschaft zur aktiven Unterstützung der Aktionen bekundet.

„Die Bewegung hat sich verdoppelt“, sagte Wagner. In den kommenden Wochen sind wieder vereinzelte Aktionen sowohl in Wien als auch in Graz und in Innsbruck geplant. Für Februar kündigte Wagner aber eine neuerliche einwöchige „Welle“ in der Bundeshauptstadt an.

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