Kaiserstraße: Orden verteidigt Abriss von Biedermeier-Haus

Kaiserstraße: Orden verteidigt Abriss von Biedermeier-Haus
Renovierung sei wirtschaftlich unmöglich. Auf dem Areal entsteht vermutlich eine Wohnanlage.

Weiter für Aufregung sorgt der geplante Abriss eines mehr als 200 Jahre alten Biedermeier-Hauses in der Kaiserstraße 31 im Bezirk Neubau. Wie berichtet, soll es abgetragen werden, obwohl es in einer Schutzzone liegt. Das geht, weil die wirtschaftliche Abbruchreife vorliegt.

Nun meldet sich der Eigentümer zu Wort – die Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Ihr gehört im Grätzel ein ganzer Gebäudekomplex, zu dem auch ein Bildungszentrum gehört. Das Biedermeier-Haus ist nur ein Teil davon.

Gegenüber dem KURIER verteidigt die Kongregation den geplanten Abriss: „Die Provinzleitung als Bauwerber hat alle rechtlichen Vorgaben eingehalten und eine rechtskräftige Abbruchbewilligung durch die entsprechenden Behörden erwirkt.“

Im Zuge der Planungen für die Kaiserstraße 31 habe sich gezeigt, dass eine Renovierung wirtschaftlich untragbar sei, weshalb die

wirtschaftliche Abbruchreife untersucht wurde. „Diese Erkenntnisse hatten wir vor fünf Jahren in den ersten Überlegungen noch nicht.“

Stets seien alle nötigen Behörden miteinbezogen worden. „Mit dem Denkmalschutz wurde vereinbart, dass die schützenswerten Muschelornamente fachlich abgetragen und erhalten werden.“

Zuletzt hatte Bezirksvorsteher Markus Reiter einen Stopp des geplanten Abrisses und einen Runden Tisch mit allen Beteiligten vorgeschlagen. Dies kommt aber für den Orden nicht in Frage, schließlich habe man die Abbrucharbeiten schon beauftragt.

Wohnbau

Was nach dem Abriss geschieht, ist noch nicht endgültig geklärt. Der Neubau werde aber wohl „in Richtung Wohnbau“ gehen, möglich sei auch eine Kooperation mit dem Schulzentrum.

Schon seit Jahren arbeite man an der Sanierung und Neugestaltung des Standorts und habe bisher dafür schon 17 Millionen Euro investiert. „Mit den jetzigen Maßnahmen findet nur eine Fortführung der Entwicklung statt.“ Und weiter: „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit davon, mit Immobilienspekulanten vergleichen zu werden.“ Josef Gebhard

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