Kälte: Chancen auf bessere Ernte steigen

Symbolbild
Eisige Kälte birgt auch Vorteile, etwa für die Landwirtschaft: Schädlinge sterben durch niedrige Temperaturen ab und die Erde wird luftiger.

Die Kälte hat Europa weiterhin fest im Griff. Die Auswirkungen sind jedoch nicht ausschließlich negativ. "Dadurch, dass der Boden friert, können Schädlinge dezimiert werden. Sie werden durch den Frost erdrückt. Betroffen sind alle Arten, die in der Erde ihre Eier setzen", sagt Thomas Frank von der Universität für Bodenkultur (BOKU). "Zum Beispiel fällt darunter der Rapsglanzkäfer, der bedeutendste tierische Schädling bei Raps. Auch Nacktschnecken können betroffen sein", fährt er fort.

Auf die Gelsenpopulation würden die eisigen Winterwochen laut Frank aber kaum Auswirkungen haben, "weil Gelsen im Wasser beheimatet sind und an verändernde Temperaturen gewöhnt sind."

Narzissen und Tulpen geschützt

Für die Landwirtschaft prinzipiell hat die klirrende Kälte potenziell positive Aussichten. "Die Erde ist feucht durch die Niederschläge des Winters. Wir hatten eigentlich in ganz Österreich Schnee. Dadurch gefriert die feuchte Erde und wird feinkrümeliger und liegt besser da im Frühling", meint Günther Rohrer, Referatsleiter für pflanzliche Erzeugnisse in der Landwirtschaftskammer. "Die Erde ist dadurch leichter zu bearbeiten, luftiger und wasserführender. Das verbessert die Chancen auf eine bessere Ernte."

Auch für Hobbygärtner besteht laut Gärtner Franz Gabesam derzeit keine Gefahr: "Narzissen, Tulpen und Co. lauern bereits zum Austreiben, sind aber unter der Schneedecke geschützt. Gefährlich wäre Frost erst Ende März."

Aufpassen sollte man laut Gabesam nur auf Hortensien, Kirschlorbeeren und andere immergrüne Blattpflanzen. "Die könnten ein bisschen unter Wassermangel leiden. Denn wenn der Boden gefroren ist, kommt es unter Umständen zu einem Wassermanko in den Pflanzen." Diese Pflanzenarten sollten zur Sicherheit abgedeckt werden, rät Gabesam.

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