Juwelierüberfall in Wildwest-Manier

Juwelierüberfall in Wildwest-Manier
Mitten auf der Mariahilfer Straße stürmten Gangster einen Juwelier und flüchteten mit einem Auto über den Gehsteig.

Szenen wie aus einem schlechten Wildwest-Film schockierten Montagvormittag zahlreiche Passanten in der Wiener Mariahilfer Straße: Mitten im Einkaufstrubel stürmte plötzlich ein Gangstertrio mit Pistole und Äxten einen Juwelier und machte sich anschließend mit quietschenden Reifen über den Gehsteig davon.

Die beliebte Einkaufs­meile war voller Menschen. Exakt um 11 Uhr 15 bremste sich plötzlich vor dem Geschäft des Uhrmachermeisters und Juweliers Max Böhnel nahe der Stiftskirche ein silbergrauer Audi ein. Das Fahrzeug war kurz zuvor gestohlen worden. Drei Männer stürmten das Geschäft. Einer trug eine Strumpf­maske und war mit einer Pistole bewaffnet. Die beiden anderen trugen Montage-Overalls, Montage-Helme, und hatten Äxte bei sich.

Mit Äxten gegen Vitrinen

Juwelierüberfall in Wildwest-Manier

Im Geschäft befanden sich zwei Angestellte und zwei Kunden – angeblich ein saudi-arabischer Geschäftsmann und seine Frau. Der Anführer bedrohte die vier Anwesenden und seine Komplizen zertrümmerten mit den Äxten die Glasplatten der Verkaufspulte. Sie rafften alle Schmuckstücke und Uhren an sich, plünderten auch noch eine der beiden Auslagen. Dabei wurde eine 62-jährige Angestellte vermutlich durch einen Glassplitter leicht verletzt.
Flucht über Gehsteig Danach flüchteten die Täter mit dem Audi. Und zwar in rasender Fahrt auch ein Stück zwischen den flanierenden Menschen hindurch über den Gehsteig, dann gegen eine Einbahn. Nach etwa 300 Metern ließen sie das Fahrzeug in der Theobaldgasse stehen undentkamen un­erkannt.

Es ist die typische Handschrift der berüchtigten „Pink Panthers" – nur diesmal noch eine Spur brutaler. Diese serbisch-monte­negrinische Organisation agiert weltweit. Tatorte werden sogar aus den USA und Japan gemeldet. Vor wenigen Monaten konnten zwar einige auf Österreich spezialisierte „Pink Panther"-Mitglieder verhaftet werden. Für die Kriminalisten war es aber nur eine Frage der Zeit, bis von den Mafiosi Ersatz gefunden würde. Der jüngste Überfall könnte bereits die Tat der Nachfolger sein.

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