Jugendbande raubte 20 Burschen aus: Elf Verdächtige ausgeforscht

Vlora Mustafaj war mit ihren Kindern bisher oft im Park unterwegs
Opfer wurden bedroht und verletzt. Anrainer des Arenbergparks zeigten sich schockiert.

Jugendliche, die Gleichaltrigen aufgelauert haben sollen – um sie zu bedrohen, zu schlagen und auszurauben: Derlei Szenen ereigneten sich von Oktober 2015 bis Februar im Arenbergpark (Landstraße), einen weiteren Vorfall gab es im Waldmüllerpark (Favoriten). Nun konnte die Polizei elf Verdächtige ausforschen, der jüngste ist erst zwölf Jahre alt. Der KURIER war auf Lokalaugenschein im Arenbergpark.

Der Hintergrund: Elf Verdächtige im Alter von zwölf bis 17 Jahren sollen Gleichaltrigen Geld und Handys im Wert von 6000 Euro geraubt haben. "Zuerst dürften sie psychischen Druck auf ihre Opfer ausgeübt haben", schildert Polizeisprecher Paul Eidenberger. Sie hätten auch darauf geachtet, ihren mutmaßlichen Opfern stets in Überzahl gegenüberzustehen, um sie entsprechend einzuschüchtern. Wenn Drohungen nicht reichten, sollen sie Gewalt angewendet haben.

20 Jugendliche dürften auf diese Weise überfallen worden sein; einige erlitten gar Verletzungen wie Rissquetschwunden. Zwei Verdächtige wurden verhaftet, acht weitere angezeigt. Ein zwölfjähriger Tatverdächtiger ist strafunmündig.

Geschockte Anrainer

Bei einem Lokalaugenschein Dienstagvormittag im Arenbergpark zeigen sich die Anrainer schockiert: Sie habe kürzlich beobachtet, wie mehrere junge Burschen einen anderen Jugendlichen bedrohten, schildert Anna Janota. "Aber ich hatte einen großen Hund dabei." Dieser sei zwar zahm – den Buben hätte er aber genügend Respekt eingeflößt: Sie hätten von ihrem Opfer abgelassen.

Die Gegend sei zuletzt unsicherer geworden, erzählt Janota: "Früher hatte ich hier ein Lokal und bin immer um Mitternacht zu Fuß nach Hause gegangen." Mittlerweile fühle sie sich nachts auf der Straße aber unwohl.

Anrainerin Monika, die ebenfalls seit vielen Jahren in der Gegend wohnt, wünscht sich, dass Polizisten oder zumindest Parkwächter die Umgebung öfters kontrollieren: "Immer wieder werden Bänke umgeworfen oder Wände beschmiert. So sollte man mit öffentlichem Eigentum nicht umgehen."

Überrascht und erschrocken reagierte Vlora Mustafaj: "Das ist sehr schlimm", sagt sie kopfschüttelnd. Sie wohne seit fünf Jahren hier und habe sich bisher sicher gefühlt. Auch mit ihren Kindern sei sie oft im Park: "Ich werde sicher mit den anderen Müttern hier über den Vorfall reden", fügt sie hinzu.

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