Josef "Joe" Taucher: Der heimliche Anwalt der Donaustadt

Josef "Joe" Taucher: Der heimliche Anwalt der Donaustadt
Der SPÖ-Klub- und Bezirkschef tritt kaum an die Öffentlichkeit. Im Rathaus gilt er als einer, der leise „die Scherben aufkehrt“.

Zwischen Josef Taucher und José Antonio Viera Gallo gibt es drei Gemeinsamkeiten und einen Unterschied. Der SPÖ-Klubchef im Wiener Rathaus und der sozialistische Ex-Senator aus Chile haben denselben Vornamen, Karrieren als Politiker und gehören der gleichen Parteienfamilie an.

Der Gegensatz zwischen den beiden liegt in ihrer Auffassung vom Rad: „Der Sozialismus kann nur mit dem Fahrrad ankommen“, lautet ein viel zitierter Ausspruch Viera Gallos. „Die Sozialdemokratie kommt mit den Öffis“, sagt Taucher.

Als er das sagt, steht Taucher auf der Brücke bei der U2-Station Station Aspern Nord in der Donaustadt. Am Geländer lehnt (nun doch!) sein Fahrrad, vor ihm tut sich die verkehrspolitisch größte Baustelle der Wiener SPÖ auf: Auf den Feldern soll die umstrittene Stadtstraße verlaufen, die zu einem noch umstritteneren Projekt gehört – der Nordostumfahrung samt Lobautunnel.

Lokalpolitische "Baustellen"

Im Fokus steht der 22. Bezirk derzeit auch aus anderen Gründen: In der Aspernstraße kämpft die Gärtnerei Ganger lautstark dagegen, vom Wohnbau gefressen zu werden. Und bald bekommt der 22. Bezirk nach jahrelangem Widerstand das Parkpickerl.

Mit Ernst Nevrivy hat die Donaustadt zwar einen lautstarken Bezirkschef – hinter den Kulissen ist es aber auch Taucher, der die Geschicke des Bezirks lenkt. Er ist der direkte Draht ins Rathaus. Doch wie tickt der Anwalt des flächenmäßig größten Bezirks eigentlich? Was treibt ihn an?

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