Johannes Steinhart gewinnt Ärztekammerwahl

Johannes Steinhart (li.) konnte das Duell mit dem bisherigen Präsidenten Thomas Szekeres deutlich für sich entscheiden.
Mit einem Plus von drei Mandaten hat er beste Chancen, Thomas Szekeres als Präsident abzulösen.

Mit einem überlegenen Sieg von Vizepräsident Johannes Steinhart und seiner ÖVP-nahen Fraktion "Vereinigung" endete Samstagabend die Wiener Ärztekammerwahl. Er konnte 26 der 90 zu vergebenen Mandate erobern. Das sind um drei mehr als bei der vergangenen Wahl 2012.

Deutlich abgeschlagen auf Platz zwei landete der bisherige Präsident Thomas Szekeres und seine Personenliste mit 17 Mandaten. Das ist zwar um eines mehr als 2012, als Szekeres noch die SPÖ-nahe Liste anführte, aber: In den vergangenen Wahlen konnte die Fraktion des jeweiligen Amtsinhabers stets Platz eins erobern. Szekeres, der nach seinem Bruch mit der SPÖ im Zuge des Arbeitszeit-Streits in den Wiener Spitälern diesmal mit einer eigenen Liste angetreten war, konnte diesen "Präsidentenbonus" nicht nutzen.

Auf Platz drei rangieren die Vertreter der "Wahlgemeinschaft", dahinter bei ihrem ersten Antreten "Asklepios Union" mit der Internistin Anna Kreil als Spitzenkandidatin mit immerhin elf Mandaten. Die Fraktion ist ein Ableger der gleichnamigen Gruppierung rund um den Lungenfacharzt Gernot Rainer, die um Anerkennung als Ärzte-Gewerkschaft kämpft.

In den nun bis Anfang Mai folgenden Koalitionsverhandlungen, bei denen der neue Wiener Kammerpräsident bestimmt wird, hat Steinhart die besten Karten. Schließlich hat er in der Kurie der niedergelassenen Ärzte die absolute Mehrheit erobert. Somit wird es für Szekeres deutlich schwerer als 2012, Steinhart von Platz zwei aus doch noch auszubooten.

"Wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt", sagt Steinhart zum KURIER. "Ich erhebe den Anspruch auf das Präsidentenamt." Sowohl in Wien wie auch im nächsten Schritt in der Bundes-Ärztekammer. Inhaltlich will er sich vor allem dafür einsetzen, dass der Arzt als freier Beruf erhalten bleibt.

Szekeres lässt noch offen, ob er weiter das Präsidentenamt anstrebt. "Das hängt von den Koalitionsverhandlungen ab. Keiner der Fraktionen hat eine absolute Mehrheit." Angesichts der großen Zahl an antretenden Fraktionen (diesmal waren es insgesamt 17) sieht er sein Abschneiden als Erfolg.

Kür im Mai

Gekürt wird der neue Präsident am 2. Mai bei der Kammer-Vollversammlung. Insgesamt waren dieses Mal 12.445 Wiener Mediziner wahlberechtigt. Das sind über 1000 mehr als noch 2012.

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