Stadt Wien plant Vorverkaufskarten für Freibäder

Mittlerweile ist das Gänsehäufel leer, im Sommer zählte man hier 376.641 Gäste.
Damit zwischen den Gästen Abstand gewahrt ist, wird der Zugang zu den städtischen Bädern und zu den Becken limitiert.

Schwimmbäder dürfen (analog zu anderen Freizeitanlagen und Hotels) am 29. Mai wieder öffnen. Das wurde am Dienstag bekannt. Was "bestimmte Regelungen und Auflagen betrifft", erarbeitet der Bund derzeit noch Konzepte mit den Betroffenen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Morgen.

Die Stadt Wien wird die Bäder jedenfalls aufsperren. "Bäder sind im Sommer wichtig, um ein Urlaubsfeeling herbeizuführen", sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Pressekonferenz. Das sei angesichts der Reisebeschränkungen gerade im heurigen Sommer wichtig.

Wiener Bäder öffnen unter Coronabedingungen am 29. Mai

Ludwig rechnet damit, dass auch gebadet werden kann: "Wir gehen davon aus, dass in den Wiener Bädern auch Wasser zur Verfügung stehen wird."

Der Bund prüfe zwar noch, ob sich das Virus im Wasser verbreitet, sagte Ludwig. Er gehe aber nicht davon aus, denn Aussagen von Experten deuteten nicht darauf hin.

Damit der Abstand zwischen den Badegästen gewahrt werden kann, wird die Stadt Wien den Zugang zu den Bädern limitieren. Geplant ist auch ein sogenanntes "Beckenmanagement". Das bedeutet: "Man wird sich anschauen, wie viele Personen ins Bad und ins Becken gehen können."

Das genaue Verhältnis zwischen den zugelassenen Besuchern und den verfügbaren Flächen ist noch offen.

Neues Tarifsystem

Tafeln am Eingang werden – ähnlich wie in Parkgaragen – anzeigen, wie viele Plätze noch verfügbar sind. Mittelfristig sollen die Kapazitäten auch online abrufbar sein.

Zusätzlich wird es erstmals Vorverkaufskarten geben: Sie können bis zu drei Tage im Voraus gelöst werden –  und zwar bei jeder Kasse eines Bades für jeden beliebigen Standort.

Stadt Wien plant Vorverkaufskarten für Freibäder

Die verwaiste Kassa im Strandbad Gänselhäufel.

Um Schlangen an der Kassa zu vermeiden, werden  die Tarife vereinfacht:  Kinder zahlen einen Euro (bisher 2,10), Jugendliche zwei Euro (statt 3,40) und Erwachsene drei Euro (bisher 6,20).

Bademeister passen auf

Was die Einhaltung der Abstandsregeln betrifft, appellierte Ludwig an die Eigenverantwortung der Badegäste. Das Bäderpersonal werde auf die Sicherheit und den nötigen Abstand achten, aber: "Es wird nicht für jeden Besucher ein Badewaschel abgestellt."

Kinder unter 10 Jahren müssen ihren quasi ihren eigenen Aufpasser mitbringen: Sie dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Freibad.

Stadt Wien plant Vorverkaufskarten für Freibäder

Kinder unter 10 Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Bad.

Ob Rutschen geöffnet werden, wird derzeit noch geprüft. Die Hallenbäder der Stadt Wien werden nach Möglichkeit ebenso Ende Mai wieder öffnen, die Saunabereiche bleiben allerdings geschlossen.

Neues Hallenbad in der Donaustadt

Bis 2030 will die Stadt ihr Bäder-Angebot übrigens ausbauen: Von den bereits bestehenden 38 Bäderstandorten bekommen das Höpflerbad in Liesing, das Laaerbergbad in Favoriten, das Simmeringer Bad und das Großfeldsiedlungsbad in Floridsdorf zusätzliche Schwimmhallen.

Stadt Wien plant Vorverkaufskarten für Freibäder

Das Laaerbergbad ist eines von vier Bädern, das eine neue Schwimmhalle bekommt.

Im Brigittenauer Bad sind ein Außenbecken und ein Wasserspielpark  geplant. Der Freibereich im Hallenbad Floridsdorf soll um einen Wasserspielpark erweitert werden. Ein komplett neues Hallenbad soll in der Donaustadt entstehen, ein genauer Standort dafür wird noch gesucht.

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