Islamische Schulen werden künftig strenger überprüft
Eine neue Kommission soll ab sofort islamische Schulen überprüfen. Ziel sei es, „die Qualität des Unterrichts an allen betroffenen Standorten sicherzustellen bzw. weiterzuentwickeln“, heißt es dazu aus dem Bildungsministerium. Die jeweiligen Schulen würden in die Analysen miteinbezogen. Ausgegangen ist die Initiative vom Bildungsministerium, dem Wiener Stadtschulrat sowie von Bildungsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).
Ministerium und Stadtschulrat stellen die Experten für besagte Kommission. Zudem wird die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) involviert. In einer ersten Sitzung Mitte April sollen Inhalte und Rahmenbedingungen der Überprüfung geklärt und entsprechende Kriterien ausgearbeitet werden.
„Wir müssen sicherstellen, dass unsere gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden und der Unterricht zur optimalen Bildung unserer Kinder und Jugendlichen beiträgt“, betont Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) in einer Aussendung. Etwaige Missverständnisse oder Vorurteile müssten aus dem Weg geräumt werden.
„Gute Ergänzung“
Im Stadtschulrat sieht man die Kommission als „wichtige Fortführung der schon bisher restriktiven Überprüfungspraxis“, sagt Präsident Jürgen Czernohorszky (SPÖ). „Wir schauen genau hin, ob in allen Schulen entsprechend der österreichischen Lehrpläne und des Schulunterrichtsgesetzes gearbeitet wird. Hier zusätzliche Qualitätsstandards einzurichten, ist jedenfalls eine gute Ergänzung.“
Die Opposition nützt die Ankündigung der Ministerin für Polemik: Warum solle es in den „19 islamischen Schulen in Wien“ schließlich besser aussehen als in islamischen Kindergärten, meint Stadt-ÖVP-Chef Gernot Blümel. Die Einsetzung einer Kommission wäre „längst überfällig“.
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