IS-Rückkehrer mussten in Wien notlanden

Tower am Flughafen Wien
Der Flug ging eigentlich von Nordsyrien nach Deutschland. Ein Kind musste wegen Gesundheitsproblemen in Wien bleiben.

Deutschland hat in der Nacht auf Montag drei Frauen und zwölf Kinder aus einem Lager für gefangene IS-Mitglieder in Nordsyrien geholt. Das eigens für die Geheimoperation gecharterte Flugzeug landete am Sonntagmorgen in Frankfurt am Main.

Ursprünglich war die Ankunft für Mitternacht geplant. Doch der Rückflug nach Deutschland verspätete sich wegen eines Notfalls in der Luft massiv. Eines der Kinder hatte so starke Krämpfe, dass der Charterjet in Wien notlanden musste. Das berichtete das deutsche Magazin der Spiegel am Montag.

Das Kind und zwei Mitarbeiter des deutschen Außenministeriums blieben in Wien. Die Maschine landete schließlich erst gegen fünf Uhr morgens in Frankfurt und flog von dort weiter nach Helsinki. Deutschland und Finnland hatten die Geheimoperation gemeinsam geplant. Sechs Kinder und zwei Frauen wurden nach Helsinki ausgeflogen.

Eine Frau festgenommen

Eine der drei ehemaligen IS-Anhängerinnen, die 21-jährige Leonora Messing aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt, wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft gegenüber dem Spiegel bei ihrer Ankunft am Flughafen in Frankfurt festgenommen. Grundlage war ein Haftbefehl wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. 

Nach Informationen des Spiegel laufen auch gegen die beiden anderen Frauen in Deutschland Ermittlungsverfahren wegen Terrorverdachts. Gegen sie ermitteln die Generalstaatsanwaltschaften in Düsseldorf und Hamburg. Sie bleiben allerdings vorerst auf freiem Fuß. 

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